Im Rahmen des Bund-Länder-Programms zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses ist an der Universität Bremen im Fachbereich Kulturwissenschaften (FB 9) am Institut für Ethnologie und Kulturwissenschaft (IfEK) im Fach Ethnologie unter dem Vorbehalt der Stellenfreigabe zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine Tenur-Track-Professur (W1 mit Tenure-Track nach W2) zu besetzten (Kennziffer: JP 667/20).
Die Professur wird zunächst befristet für die Dauer von drei Jahren ausgeschrieben und bei Erfüllung der allgemeinen beamtenrechtlichen Voraussetzungen im Beamtenverhältnis auf Zeit besetzt. Nach einer Zwischenevaluation mit orientierendem Charakter wird sie um weitere drei Jahre verlängert. Unter der Voraussetzung einer positiven Evaluation nach spätestens sechs Jahren erfolgt die Übernahme auf eine Lebenszeitprofessur (W2).
Die Bewerberinnen und Bewerber sind in der Ethnologie / Sozial- und Kulturanthropologie / Europäischen Ethnologie promoviert und verfügen über ethnographische Feldforschungserfahrung. Die Professur verantwortet das Fach „Ethnologie mit dem Schwerpunkt Transkulturelle Prozesse“ in Forschung und Lehre, Nachwuchsförderung und Transfer. Während der Tenure-Track-Phase soll die Persönlichkeit ein eigenes Forschungsprofil mit einem fachlichen und methodisch breit angelegten Ansatz entwickeln. Wünschenswert wären erste Erfahrungen bzw. Kenntnisse über Diversität, Migration und Differenz, zur Komplexität und Kontingenz von Kulturen, zu kulturübergreifenden Prozessen der Verflechtung und Hybridisierung, zu Fragen von Dekolonisierung und Postkolonialismus, sowie zur Ethnologie und Ethnographie von Globalisierungsprozessen, eingebettet in eine fundierte Methodenkompetenz sowie eigene empirische Forschungen. Günstig ist eine Passung zu einem oder mehreren der vier Schwerpunkte des Instituts: Neben Transkulturationsprozessen und Diversity sind dies Medienethnologie und Visuelle Anthropologie, Naturen/Kulturen und Public Anthropology.
Die Universität Bremen bietet ein hervorragendes wissenschaftliches Umfeld, dass zur Mitarbeit in Forschungsverbünden einlädt. Die Bereitschaft zur interdisziplinären Zusammenarbeit und Verbundforschung, insbesondere mit der Forschungsplattform „Worlds of Contradiction“, wird begrüßt.
Die Lehre findet in deutscher und englischer Sprache statt. Die Vertiefung einer der beiden Sprachen kann gegebenenfalls innerhalb der ersten zwei bis drei Jahre erfolgen.
Die zu besetzende Tenure-Track-Professur ist an den interdisziplinären Studiengängen BA Kulturwissenschaft und MA Transkulturelle Studien beteiligt. Sie erfüllt grundlegende Lehre in Kulturtheorie sowie in kulturwissenschaftlichen und ethnologischen Modulen (Methoden, Schwerpunkt- und Projektmodule). Erwünscht ist zudem eine Beteiligung am deutsch-türkischen Double-Degree im MA Transkulturelle Kommunikation.
Neben einem wissenschaftlichen Hochschulabschluss sind die besondere Befähigung zur wissenschaftlichen Arbeit aufzuweisen, belegt durch eine fachlich einschlägige, sehr gute Promotion und erste Forschungserfolge. Weiter vorausgesetzt wird die pädagogisch-didaktische Eignung, die durch Erfahrungen in der Lehre zu dokumentieren ist. Erwartet wird weiter die Bereitschaft, durch Einwerbung von Drittmitteln zur Forschungsfinanzierung beizutragen sowie die Bereitschaft zu hochschuldidaktischer Weiterbildung. Erwünscht sind Erfahrungen mit mediengestützten Lehrformen, Formaten Forschenden Lernens und eine Berücksichtigung der Geschlechterperspektive in Forschung und Lehre.
Tenure Track-Professorinnen und -Professoren werden zu Beginn ihrer Tätigkeit von der Lehre in Anteilen entlastet, um sich wissenschaftlich profilieren zu können. Sofern vor oder nach der Promotion eine Beschäftigung als wissenschaftliche Mitarbeiterin oder wissenschaftlicher Mitarbeiter oder als wissenschaftliche Hilfskraft erfolgt ist oder nach der Promotion eine Beschäftigung als Lektorin oder als Lektor erfolgt ist, sollen Promotions- und Beschäftigungsphasen zusammen nicht mehr als sechs Jahre betragen haben (§ 117 BremBG).
Die Berufung erfolgt unter Zugrundelegung von §§ 18, 18a BremHG und § 117 BremBG. Bereits in Bremen promovierte Bewerberinnen und Bewerber müssen nach der Promotion die Universität gewechselt haben oder mindestens zwei Jahre außerhalb der Universität Bremen tätig gewesen sein.
Die Universität Bremen strebt mit Nachdruck eine Erhöhung des Anteils von Frauen im Wissenschaftsbereich an und fordert Wissenschaftlerinnen ausdrücklich auf, sich zu bewerben.
Begrüßt werden internationale Bewerbungen sowie Bewerbungen von Wissenschaftlerinnen/Wissenschaftlern mit Migrationshintergrund. Schwerbehinderten Bewerberinnen bzw. Bewerbern wird bei im Wesentlichen gleicher Qualifikation der Vorrang gegeben.
Nähere Auskünfte erteilt die Dekanin, Prof. Dr. Dorle Dracklé (dekaninfb9uni-bremen.de).
Bitte richten Sie Ihre Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen (Lebenslauf, Publikations- und Lehrverzeichnis, Forschungsprofil, Kopien der Zeugnisse) unter Angabe der obigen Kennziffer bis zum 2. Oktober 2020 per Post an die unten angegebene Adresse oder auf elektronischem Wege an die Dekanin des Fachbereichs Kulturwissenschaften (bewerbungen.fb9uni-bremen.de)
Weitere Informationen zu Berufungsverfahren an der Universität Bremen finden Sie unter: www.uni-bremen.de/de/berufungsverfahren.html und zu Tenure Track-Professuren unter www.uni-bremen.de/universitaet/wissenschaftliche-karriere/tenure-track-juniorprofessuren/
Dekanin des Fachbereichs Kulturwissenschaften
Frau Prof. Dr. Dorle Dracklé
Universität Bremen, FB 9
Postfach 330 440
28334 Bremen
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