CfP: Tagung „Reflexivität kommunikativer Praktiken – Neue Perspektiven auf Metakommunikation“ an der Universität Hamburg – Deadline für Abstracts 31. März

Vom 29.-30. August findet an der Universität Hamburg eine Tagung mit dem Schwerpunkt „Reflexivität kommunikativer Praktiken – Neue Perspektiven auf Metakommunikation“ statt. Reflexivität sprachlicher Kommunikation bzw. sozialen Handelns ist in den letzten Dekaden zu einem Schlüsselkonzept in den sozial-, kultur- und sprachwissenschaftlichen Traditionen avanciert. Dennoch sind strukturelle Ressourcen, die fundamentale Tragweite sowie die partikularen Funktionen von Reflexivität im kommunikativen Alltag nur in ihren Ansätzen beschrieben: Durch Reflexivität zeigen Kommunikationsbeteiligte an, wie sie meinen, was sie sagen. Indem kommunikative Praktiken immer auch auf sich selbst und ihre Verwendungszusammenhänge verweisen, können Rezipientinnen und Rezipienten auf sozial geteilte Interpretationsrahmen schließen, die gegenseitiges Verstehen ermöglichen. Kommunikative Reflexivität basiert folglich auf jenen gesellschaftlichen Aushandlungsprozessen, in denen kommunikativen Praktiken soziale Bedeutung zugeschrieben wird. Kommunikation beinhaltet in dieser Perspektive also immer auch Metakommunikation.

Ziel der Tagung ist es daher, Forscherinnen und Forscher verschiedener Disziplinen zusammenzuführen, um eine kritische Bestandsaufnahme gegenwärtiger Reflexivitätsforschung anzustreben und ein differenziertes Bild von Reflexivität und Metakommunikation im Spannungsfeld von Sedimentation und Emergenz kommunikativer Praktiken zu gewinnen. Es sind theoretische wie empirische Beiträge – unabhängig ihrer disziplinären Verortung – zu folgenden, jedoch nicht ausschließlich folgenden Fragen willkommen:

Reflexivität und Struktur
Es stellt sich die Frage, innerhalb welcher struktureller Verfahren und unter Mobilisierung welcher verschiedener Zeichensysteme Ausdrucksformen für die situative Herstellung von Reflexivität genutzt werden.

Reflexivität und kommunikative Praxis
Weiterhin ist zu klären, wie und weshalb Gültigkeit reflexiver Verfahren in Gemeinschaften etabliert wird, wie sich Beteiligte auf dieser Grundlage verständigen  und für wen damit verbundene soziale Positionierungen und Typisierungen gelten . Anschließend an diese Perspektive auf Reflexivität als Verfahren sozialer Ordnung sind die Fragen danach relevant, wie reflexive kommunikative Dynamiken sozialisatorische Entwicklungen prägen  und wie kommunikative Praktiken durch gesellschaftliche Transformationsprozesse, wie etwa die Mediatisierung, gewandelt werden.

Reflexivität und Metasprachdiskurse
Die Frage nach der Relation und Dynamik zwischen der Reflexivität kommunikativer Praktiken in Kommunikationssituationen und gesellschaftlichen Metasprachdiskursen ist bisher nicht systematisch beantwortet worden.  Vor dieser Folie stellt sich die Frage, wie metapragmatische Bewusstheit geschaffen wird und in welcher Weise spezifische Zeichen profiliert bzw. ausgeblendet werden. Zudem ist von Interesse, welche Entwicklungen in Metasprachdiskursen die Valorisierung bzw. Registrierung kommunikativer Formen verändern und wie der Grad der Öffentlichkeit von Metasprachdiskursen diese Prozesse beeinflusst.

Wir ermutigen besonders den akademischen Nachwuchs zur Einreichung von Beitragsvorschlägen. Die Vortragsslots werden jeweils 20 Minuten Präsentation + 10 Minuten Diskussion umfassen. Tagungssprache ist Deutsch. Abstracts (als PDF, ca. 300–500 Wörter exklusive Literaturangaben) erbitten wir bis zum 31. März  an florian.busch@uni-hamburg.de. Mit einer Rückmeldung ist bis zum 30. April zu rechnen.

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Über Alexandra Stang

Doktorandin im Bereich Interkulturelle Wirtschaftskommunikation (IWK) und Lehrbeauftragte für Auswärtige Kultur- und Bildungspolitik/Auslandsschulwesen und Planungs- /Organisationskompetenz im MA Studiengang "Auslandsgermanistik/Deutsch als Fremd- und Zweitsprache" und Lehramtsergänzungsfach am Institut für Deutsch als Fremd- und Zweitsprache und Interkulturelle Studien an der Universität Jena sowie Lehrbeauftragte im Modul "Cultural Studies / Introduction to Cultural Theory" an der Karlshochschule International University in Karlsruhe
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