Sommerschule 2020 an der Universität Leipzig

Identitätsdiskurse in multikulturellen
Räumen: Republik Moldau und Bukowina

Zielsetzung und Problemstellung
Die Identitätsproblematik ist in der Ukraine und in der Republik Moldau ein hochbrisantes Thema. In den multiethnischen und mehrsprachigen
Regionen beider Länder gibt es Formen sprachlicher Identifikation von
besonderer Komplexität, die durch mehrfache Verschiebungen der Staatsgrenzen, mehrfachen Wechsel der Staats- bzw. Herrschaftssprachen
und demographische Veränderungen entstanden sind. So hat z. B. die schon im 19. Jahrhundert multiethnische Bevölkerung der Nordbukowina (heute Region Tscherniwzi) im 20. Jahrhundert nacheinander vier Staatssprachen erlebt: Deutsch bis 1918, Rumänisch bis 1944, Russisch bis
1990, seitdem Ukrainisch. Damit verbunden hat sich der soziokulturelle Status einer jeden der hier gesprochenen Sprachen jeweils anders
entwickelt. Es gibt zahlreiche Zeugnisse (Erinnerungshefte, Romane, Ausstellungen und Filme) darüber, wie die sprachpolitischen
Verwerfungen individuell erlebt worden sind, wie die Mechanismen sprachlicher Hegemonie und von Herrschaft über Sprache funktionier- (t)en und auf die Betroffenen wirken.
Die Sommerschule hat das Ziel, deutschen Studierenden ein umfassendes und differenziertes Bild der Republik Moldau zu vermitteln. Nach einführenden Überblicken zur Geschichte der Republik Moldau und zur Relevanz der Sprache(n) für die Identität, zu den politischen Rahmenbedingungen und den Identitätsdiskursen, zudem zur ethnischen
Zusammensetzung der Bevölkerung, werden in Expertengesprächen, Arbeitsgruppensitzungen und bei Besuchen einschlägiger Institutionen
vor allem die Herausforderungen bei der Konsolidierung der Gesellschaft erörtert, die sich aus den jüngsten politischen und sozialen Entwicklungen ergeben.

Fragestellungen
Im Rahmen der Sommerschule, die wir in Zusammenarbeit mit der Fakultät für Geschichte und Philosophie der Moldauischen Staatlichen
Universität (USM) organisieren, sollen vor allem die folgenden Fragen diskutiert werden:
ƒƒWelche Auswirkungen hatten die russische, rumänische und sowjetische Herrschaft, Krieg, Umsiedlung und Vertreibung auf die Identitätsdiskurse in den multiethnischen Regionen?
ƒƒWelche sozialen Probleme sind aktuell besonders virulent und beeinflussen die Identitätsdiskurse?
Welche Lösungsansätze gibt es?
ƒƒ Inwieweit sind ethnische Minderheiten im öffentlichen Diskurs präsent? Inwiefern werden sie in der politischen Debatte thematisiert?
ƒƒWelches (positive wie auch negative) Potential birgt die multiethnische Zusammensetzung der Bevölkerung in der Republik Moldau? Hat die ethnische Zugehörigkeit (noch) Einfluss auf die jeweilige politische
Präferenz?
ƒƒ Inwieweit spielt die Frage nach der geopolitischen Ausrichtung der Republik Moldau eine Rolle bei der Identitätsbildung?

Das Programm der Sommerschule besteht aus einem Sprachkurs Rumänisch (Anfänger und Fortgeschrittene) im Gesamtumfang von
40 Unterrichtseinheiten; außerdem aus einem breiten Angebot an Institutionsbesuchen, Vorträgen und Gesprächsterminen unter Beteiligung
von verschiedenen gesellschaftlichen Akteuren, Nichtregierungs-organisationen sowie Historikern, Politologen, Soziologen und Sprach- und Kulturwissenschaftlern. Ergänzt wird dies durch Gesprächsrunden und Aufgaben (Projektarbeit) zur eigenständigen Bearbeitung.
Für die Teilnahme an der Sommerschule
werden durch die USM 5 ECTS vergeben.

Kursgebühren und sonstige Kosten
Die Gesamtkosten für Sprachkurs, Vortrags-, Besuchs- und Exkursions-programm, Unterkunft, Verpflegung (HP sowie Begrüßungs- und
Abschlussessen) belaufen sich auf 1200 €. Die Aufwendungen für Abendessen sowie An- und Abreise nach / von Chișinău sind von den Teilnehmern selbst zu tragen. Für Studierende besteht die Möglichkeit einer
Förderung durch den DAAD, bei dem der für diese Sommerschule vorgesehene Betrag erfragt werden kann. Darüber hinaus freuen wir
uns auch über Bewerbungen von Studierenden, Berufseinsteigern und anderen Interessenten, die ihre Teilnahme privat finanzieren wollen.

Bewerbungsunterlagen
sollten beim Moldova-Institut Leipzig e.V. vorzugsweise in elektronischer Form eingereicht werden und müssen folgende Komponenten umfassen:
ƒƒ lückenloser tabellarischer Lebenslauf
ƒƒ gescannte Immatrikulationsbescheinigung
ƒƒMotivationsschreiben (1 Seite)
ƒƒ Empfehlungsschreiben eines Hochschullehrers
ƒƒ Selbsteinschätzung (formlos) der Rumänischkenntnisse
(keine Kenntnisse / erste Kenntnisse / fortgeschrittene Kenntnisse)

Förderung
An deutschen Hochschulen immatrikulierte Studierende können sich im Rahmen des Go-East-Sommerschulprogramms beim Deutschen
Akademischen Austauschdienst (DAAD) um ein Stipendium bewerben. Das Stipendium setzt sich zusammen aus Stipendienrate (zur Deckung der Aufenthaltskosten), Reisekostenzuschuss und Kursgebühren. Weitere Informationen dazu finden Sie unter https://goeast.daad.de/de/25457/index.html.
Das zweigleisige Bewerbungsverfahren sieht vor, dass Interessenten sich parallel bei der Sommerschule um eine Zulassung und beim DAAD um ein Stipendium bewerben.

WIR FREUEN UNS AUF IHRE BEWERBUNG!

Gründungsbegleiter/in (m/w/d) in Erfurt gesucht – Bewerbungsfrist 25.02.2019

Das Projekt „ThEx-Enterprise“ sucht zum 01.03.2019 am Standort Erfurt eine/n Gründungsbegleiter/in (m/w/d).

Das Team von ThEx Enterprise begleitet Gründungsinteressierte bei der Planung und Vorbereitung ihres Gründungsvorhabens. Unser Angebot richtet sich an alle Gründungsinteressierten. Besondere Akzente setzen wir in der Begleitung von Gründungen durch Migrantinnen und Migranten, Frauen, Ältere (50+), Teams und bei Gründungen aus der Arbeitslosigkeit.

Ihr Aufgabenprofil:
Wir bieten Ihnen eine interessante Aufgabe mit folgendem Profil:
 individuelle Begleitung und Beratung von Gründungsinteressierten mit intensivem Unterstützungsbedarf vor allem für Migrantinnen und Migranten an unseren Standorten in ganz Thüringen
 Begleitung bei der Entwicklung des Geschäftsmodells
 Beratung zu Förder- und Finanzierungsmöglichkeiten
 Akquise neuer Teilnehmer/innen
 Vorbereitung, Koordination und Durchführung von gründungsspezifischen Workshops und Seminaren für Migrantinnen und Migranten an unseren Standorten in ganz Thüringen
 Netzwerkpflege und Erschließung neuer Kooperationspartner

Ihre Voraussetzungen:
 Fachhochschul- oder Universitätsstudium, vorzugsweise in den Fachrichtungen Betriebswirtschaft, Wirtschaftskommunikation, Sozialwesen und/oder Pädagogik
 Erfahrungen in der Arbeit mit Migrantinnen und Migranten
 wünschenswert: Beratungserfahrung und Erfahrung bei der Organisation und Durchführung von Workshops und Seminaren

Wir bieten Ihnen ein attraktives Arbeitsfeld, eingebettet in ein aufgeschlossenes Team. Sowohl die aktive Beteiligung an Entscheidungsprozessen als auch der professionelle Austausch gehören zur täglichen Zusammenarbeit. Bei uns haben Sie die Möglichkeit, sich Ihren eigenen Handlungsspielraum zu gestalten sowie Ihre individuelle Perspektive zu verwirklichen. Es wartet auf Sie eine Teilzeitstelle (30 Stunden/Woche), flexible Arbeitszeiten mit Kernarbeitszeiten, tarifliche Vergütung entsprechend dem hohen Anforderungsniveau und ergänzende Arbeitgeberleistungen. Sie bekommen eine auf Sie zugeschnittene fachliche Einarbeitung und Begleitung. Wir fördern Ihre fachspezifischen Kompetenzen und bieten individuelle Personalentwicklungsmöglichkeiten.

Neugierig? Dann nutzen Sie Ihre Chance! Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung.
Senden Sie bitte Ihre aussagekräftige Bewerbung – per E-Mail (max. 10 MB, als PDF-Datei) bis zum 25.02.2019 an personal@paritaet-th.de.
parisat – Gesellschaft für Paritätische Soziale Arbeit in Thüringen mbh
Personalreferat – Frau Tietsche
OT Neudietendorf
Bergstraße 11
99192 Nesse-Apfelstädt2019_02_05_Stellenausschreibung_GründungsbegleiterIn_Migration
Sofern Sie Fragen haben, steht Ihnen Frau Tietsche für ein erstes Gespräch gern unter der Telefonnummer 036202/26-187 oder per E-Mail unter personal@paritaet-th.de zur Verfügung.

Hinweis: Bitte haben Sie Verständnis, dass wir etwaige Ihnen mit der Wahrnehmung von Vorstellungsgesprächen in unserem Hause verbundene Kosten nicht übernehmen können.