Grenzen gelten als Relikt des Nationalismus, Sinnbild der Provinzialität und der Rückständigkeit. Wer dagegen weltoffen und progressiv ist, will Grenzen überwinden. Aber so einfach ist es nicht: das Ziehen von Grenzen hat eine existentielle Bedeutung für Menschen – darauf weisen Philosophen hin.
Seit der Flüchtlingskrise hat die Debatte um Grenzen den akademischen Elfenbeinturm verlassen. Es wird handfest politisch um Grenzen gestritten. Doch auch hier beziehen Philosophen Position und stellen Grundsatzfragen: Muss Europa als offener Kontinent seine Grenzen für Einwanderungswillige öffnen, weil alle Menschen „gleich an Würde und Rechten sind“? Oder wäre das die Aufgabe Europas als politisches Projekt?