Download: OECD Studie „Talent Attractivness – Deutschland ist für ausländische Fachkräfte nur mäßig attraktiv“ in Kooperation mit der Bertelsmann Stiftung

Ende Mai wurde in Kooperation mit der Bertelsmann Stiftung die OECD Studie „Talent Attractivness – Deutschland ist für ausländische Fachkräfte nur mäßig attraktiv“ veröffentlicht.

Deutschland ist für ausländische Studierende und Unternehmerinnen und Unternehmer ein vergleichsweise attraktives Ziel. Für hochqualifizierte Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer bieten andere OECD-Länder deutlich bessere Bedingungen. Dies geht aus einer neuen OECD-Studie hervor, die heute veröffentlicht wurde. Erstellt wurde die Studie mit unserer Unterstützung.

Die „OECD Indicators of Talent Attractiveness“ analysieren anhand eines Sets von Indikatoren die Rahmenbedingungen für hochqualifizierte Migrantinnen und Migranten. Untersucht werden insgesamt sieben Dimensionen: Qualität der beruflichen Chancen, Einkommen und Steuern, Zukunftsaussichten, Möglichkeiten für Familienmitglieder, Kompetenzumfeld, Diversität und Lebensqualität. Auch die Einreise- und Aufenthaltsbedingungen für Hochqualifizierte werden berücksichtigt.

Insgesamt ist Deutschland für Studierende sowie für Unternehmerinnen und Unternehmer ein besonders attraktives Ziel und gehört hier zu den drei beziehungsweise sechs besten OECD-Ländern. Für Studierende sind im OECD-weiten Vergleich nur die Schweiz und Norwegen attraktivere Zielländer als die Bundesrepublik. Für Unternehmerinnen und Unternehmer haben die klassischen Einwanderungsländer Kanada und Neuseeland eine noch größere Anziehungskraft, in Europa liegen auch die Schweiz, Schweden und Norwegen vor Deutschland.

„Viele Faktoren außerhalb der Migrationsgesetzgebung beeinflussen die Attraktivität eines Landes“, sagte Stefano Scarpetta, OECD Direktor für Beschäftigung, Arbeit und Soziales. „Für Fachkräfte ist die Geschwindigkeit der Visaerteilung ein wichtiger Faktor, aber für viele Hochqualifizierte sind auch die Rahmenbedingungen für Partner und Kinder wichtig“.

Es ist erfreulich, dass Deutschland besonders für internationale Studierende gute Möglichkeiten bietet. Wir brauchen aber auch kurz- und mittelfristig mehr Zuwanderung von bereits akademisch ausgebildeten Fachkräften, für die Deutschland leider nicht besonders attraktiv ist.

Nur im Mittelfeld internationaler Attraktivität bewegt sich Deutschland mit einem zwölften Platz für ausgebildete Fachkräfte, die mindestens einen Masterabschluss haben. Australien, Schweden, die Schweiz, Neuseeland, Kanada und Irland sind hingegen besonders interessant. Für alle drei Zielgruppen sind Griechenland, Mexiko und die Türkei die am wenigsten attraktiven Zielländer. Ein Grund für das verhältnismäßig schlechte Abschneiden Deutschlands bei Hochqualifizierten ist, dass ausländische Abschlüsse auf dem deutschen Arbeitsmarkt häufig stark abgewertet werden. In Bezug auf die Geschwindigkeit bei der Erteilung von Visa oder Aufenthaltserlaubnissen für Hochqualifizierte ist Deutschland im internationalen Vergleich auf einem vorderen Platz.

Die USA würden bei Fachkräften und Unternehmerinnen und Unternehmern normalerweise ebenfalls zu den Top-5 gehören, wurden aber u.a. wegen ihrer vergleichsweise restriktiven Politik bei der Visa-Vergabe heruntergestuft.

Die sieben Dimensionen des Indexes analysieren ein breites Spektrum verschiedener Faktoren. Potentielle Migrantinnen und Migranten können in einem auf den Studiendaten basierenden Online-Tool die Faktoren, die für sie relevant sind, individuell gewichten und so ermitteln, welche Zielländer für sie am ehesten infrage kommen.

Eine ausführliche Zusammenfassung der Ergebnisse, die gesamte Studie und eine Datenvisualisierung finden Sie unter: http://www.oecd.org/berlin/presse/talent-attractiveness-29052019.htm

Zu den Materialien

Podcast „Diversity-Tag: ‚Vielfalt ist eine wirtschaftliche und gesellschaftspolitische Notwendigkeit'“

Diskriminierung am Arbeitsmarkt gibt es in Deutschland nach wie vor häufig. Unternehmen müssten den Mitarbeitern vorleben, dass kein Raum für Vorurteile und Diskriminierung sei, sagte Diversity-Expertin Aletta Gräfin von Hardenberg im Deutschlandfunk. Dazu gehöre es auch, die Rekrutierungsprozesse zu verändern.

Zum Podcast

Interview: »Erasmus+ legt bereits in der Schule einen Grundstein für europäische Lebenswege« – Staatssekretär Dr. Georg Schütte vom BMBF im Gespräch mit dem Pädagogischen Austauschdienst (PAD)

Über die Zukunft des EU-Bildungsprogramms Erasmus+ sprach der Pädagogische Austauschdienst (PAD) mit Dr. Georg Schütte, Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung.

„Erasmus+ steht wie kein anderer Begriff für die Möglichkeit, Europa selbst zu erleben, Kontakte zu anderen Europäerinnen und Europäern zu knüpfen und einzigartige Erfahrungen fürs Leben zu sammeln“, stellt Dr. Georg Schütte fest. Als Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung ist er an der Weiterentwicklung des europäischen Bildungsprogramms beteiligt, das 2021 Erasmus+ ablösen soll. Für ihn ist es nicht nur wichtig, dass durch die geplante Mittelsteigerung mehr Menschen an Erasmus+ Projekten teilnehmen können. Es sollen auch Hindernisse abgebaut werden für Menschen, die im aktuellen Programm noch nicht so gut erreicht werden.

Dr. Georg Schütte ist überzeugt, dass die europäische Bildungszusammenarbeit nicht nur Bildung und Forschung besser verzahnen und die Berufsbildung stärken soll. Erasmus+ sollte bereits bei den Kindern beginnen, um den Grundstein für den europäischen Gedanken zu legen. „Die Schülerinnen und Schüler kommen durch Erasmus+ Projekte sehr früh mit Europa und mit Kindern aus anderen europäischen Ländern in Kontakt. So entwickeln sie im jungen Alter ein Verständnis für kulturelle Vielfalt und ein stärkeres Interesse, auch später während ihrer Ausbildung oder ihres Studiums ins Ausland zu gehen. Insofern ist Erasmus+ ein Grundstein für europäische Lebenswege.“

Zum Interview

Download: AHEAD Studie – Internationales Horizon-Scanning: Trendanalyse zu einer Hochschullandschaft 2030 des Hochschulforums für Digitalisierung

Die Trendanalyse der AHEAD-Studie legt nahe, dass neue Studienmodelle deutlich an Bedeutung gewinnen werden, ohne das bisherige Konzept jedoch vollständig abzulösen. Dieses veränderte Lernverhalten hat erhebliche Konsequenzen für die zukünftige Steuerung und Finanzierung der Hochschulen, aber auch für die Anerkennung und Überführung von Kompetenzen und Lernmodulen in Hochschulabschlüsse.

Durch den digitalen Wandel entstehen völlig neue Lernwege. Das derzeit vorherrschende Modell eines drei- bis fünfjährigen Studienblocks bei nachfolgender lebenslanger Arbeitstätigkeit verliert an Relevanz. An seine Stelle treten flexiblere, oft lebenslange Studienmodelle. Hochschulen und Politik müssen hierfür die Voraussetzungen schaffen. Dies zeigt die am 23. Mai vorgelegte AHEAD-Studie des FiBS zusammen mit HIS-HE und weiteren Fachleuten, die die Einschätzungen von über 100 internationalen Expert*innen zu einer Trendanalyse zusammenfasst.

Zur Pressemitteilung und Webseite

Zur AHEAD-Studie

Podcast „Linke fordern europäische Exil-Universität: ‚Räume und Orte schaffen für bedrängte Wisenschaftler'“

Ungehinderte und ergebnisoffene Forschung gerät in Europa unter politischen Druck – so sieht es die Fraktion Die Linke. Deutschland solle daher mit gutem Beispiel vorangehen und die Initiative zur Gründung einer Exil-Universität ergreifen, sagte die wissenschaftspolitische Sprecherin der Fraktion im Deutschlandfunk.

Zum Podcast

GIGA Focus Nahost (3/2019) „Die Gülen-Bewegung im Exil: Wiederbelebung in der Diaspora“

In der neuen Ausgabe von GIGA Focus Nahost (3/2019) beschäftigt sich Hakki Tas mit dem Schwerpunkt „Die Gülen-Bewegung im Exil: Wiederbelebung in der Diaspora“.

Angesichts der massiven staatlichen Repression nach dem gescheiterten Putsch vom 15. Juli 2016 sind viele Anhänger der Gülen-Bewegung aus der Türkei geflohen und suchen in Europa Zuflucht. Aufgrund dieses Zustroms, der bis heute anhält, entsteht gegenwärtig eine gülenistische Diaspora. Der Statusverlust in der Türkei und die traumatische Erfahrung des Exils haben intensive Debatten über die in der Vergangenheit gemachten Fehler und die Neuaufstellung der Bewegung angestoßen.

Weitere Informationen

Videocast „#aufgenommen: Muslimische Frauen über Visionen und Vorurteile“ der Robert Bosch Stiftung

In unserem Video tauschen sich Ayten Kiliçarslan, Nuray Dilbirligi und Oumaima Soukrat aus. Ayten Kiliçarslan ist Vorsitzende des Sozialdienstes muslimischer Frauen e.V. und hat das Projekt „Stark – muslimisch – Frau!“ gestartet. Damit will sie muslimische Frauen aus dem Bereich der sozialen Arbeit vernetzen, ihr Selbstbewusstsein und ihre Führungskompetenzen stärken. Die Lehrerin Nuray Dilbirli?i arbeitet ehrenamtlich für die Muslimische Familienbildungsstätte e.V. und leitet dort ein Projekt, das Sexualität behandelt sowie Tabus zur Sprache bringt und aufbricht. Oumaima Soukrat ist Studentin und bei der Bildungsinitiative „FödeM – Förderung des deutschsprachigen Muslimseins“ aktiv. Dort plant sie gerade ein Projekt, das muslimischen Frauen in Konfliktsituationen helfen und sie stark machen will.

Mit dem Programm „Mitgestalten“ fördert die Robert Bosch Stiftung engagierte muslimische Frauen wie Ayten Kiliçarslan, Nuray Dilbirligi und Oumaima Soukrat. Bei einem Netzwerktreffen in der Robert Bosch Stiftung haben sie darüber diskutiert, wie sie ihren Platz in der Gesellschaft stärker behaupten können.

Zum Videocast

Download: Fallstudie „Geflüchtete Frauen als Zielgruppe der Arbeitsmarktförderung“ des Netzwerks Integration durch Qualifizierung (IQ)

Die IQ Fachstelle Einwanderung hat in Kooperation mit der Bundesagentur für Arbeit (BA) eine qualitative Fallstudie zum Thema „Geflüchtete Frauen als Zielgruppe der Arbeitsmarktförderung“ durchgeführt. In dieser werden zum einen geflüchtete Frauen selbst zu ihren Vorstellungen, Bedarfen und Wünschen hinsichtlich ihres Arbeitslebens in Deutschland sowie zu ihren bisherigen Erfahrungen im Kontext des Arbeitsmarktintegrationsprozesses befragt. Zum anderen kommen Expertinnen und Experten zu Wort und schildern ihre Erkenntnisse bezüglich der Arbeitsmarktintegration geflüchteter Frauen und ihren Erfahrungen mit Instrumenten der Arbeitsmarktförderung für diese Zielgruppe.

Zur Pressemitteilung des Netzwerks IQ

Zur Fallstudie