CfP: Beiträge gesucht für das Themenheft „Erzähltheorie und Anthropozän“ des Interdisziplinären E-Journals für Erzählforschung an der Universität Wuppertal – Deadline für Abstracts 30. September

Die Herausgeber des Interdisziplinären E-Journals für Erzählforschung an der Universität Wuppertal laden InteressentInnen herzlich dazu ein, Beiträge für das  kommende Themenheft „Erzähltheorie und Anthropozän“ einzureichen. Deadline für Abstracts ist der 30. September. Das Heft ist für Winter 2020 geplant.

Der Begriff des Anthropozän bezeichnet die Epoche, in der der Mensch geologische, biologische und atmosphärische Prozesse wesentlich nachhaltig beeinflusst. Mittlerweile hat dieses ursprünglich geowissenschaftliche Konzept auch Eingang in die transnationale Literatur- und Kulturwissenschaft gefunden – als ein neues Epochenkonstrukt, aber auch als ein Oberbegriff für neue Perspektiven und Fragestellungen im Umgang mit den großen Herausforderungen, vor die Erderwärmung und Klimawandel uns stellen.

Wie reagiert die Erzählliteratur auf die großen Herausforderungen des Anthropozän? Welche Rolle spielen dabei aktuelle Debatten zu Fiktionalität und Faktualität?

– Welche Erzählgenres scheinen besonders geeignet, um die zentralen Probleme des Anthropozän darzustellen?
– Inwieweit geht die Renaissance des nature writing mit der Entwicklung neuer Erzählformen einher?
– Lassen sich fiktionale Geschichten ohne Rückgriff auf eine Dramaturgie der Wahrscheinlichkeit und Plausibilität erzählen?
– Welche Rolle spielen klassische Konzepte von Zuverlässigkeit, Glaubwürdigkeit, Spannung und tellability im Klimaroman?
– Wie werden zentrale Konzepte und Denkfiguren aus den Bereichen des Ecocriticism oder des Neuen Materialismus – z.B. „natureculture“
(Haraway), „mesh“ (Morton), „vibrant matter“ (Bennett) – im Roman des Anthropozän narrativ inszeniert?
– Welches Inventar an Erzählstimmen (human vs. non-human) findet sich im Klimaroman?
– Lassen sich aus erzähltheoretischer Sicht neue Verknüpfungsregeln für narrative Ereignisse beschreiben, die traditionelle Muster (z.B. Kausalität, Teleologie) überschreiten?
– Wie gestaltet sich die ethische Dimension von Klimawandelromanen?
– Welche Werte werden in Erzählliteratur über das Anthropozän verhandelt?
– Wie lässt sich aus der Perspektive einer historischen Narratologie die Geschichte der fiktionalen Inszenierung von Mensch-Natur-Beziehungen konzipieren? Wie tragen Klimaromane zur kritischen Auseinandersetzung mit dem Naturbegriff bei?
– Wie schlagen sich geopolitische Konstellationen (Globaler Süden) in der Erzählliteratur nieder?
– Ansätze der interdisziplinären, intermedialen und transmedialen Erzählforschung scheinen besonders geeignet, um sich mit Narrativen des
Anthropozän auseinanderzusetzen?

Wir bitten um Abstracts von 350-400 Wörtern bis spätestens zum 30. September 2019. Bitte fügen Sie außerdem eine akademische Kurzvita bei. Schicken Sie beides an die DIEGESIS-Redaktion: diegesis@uni-wuppertal.de. Über die Annahme der Abstracts entscheiden Redaktion und Herausgeber bis zum 30. November 2019. Die Zusendung der fertigen Aufsätze erwarten wir bis zum 30. Juni 2020. Erscheinen wird das Themenheft „Erzähltheorie und Anthropozän“ im Dezember 2020.

Carolin Gebauer / Wolf Christoph Seifert
Redaktion DIEGESIS

Bergische Universität Wuppertal
Fachbereich A: Geistes- und Kulturwissenschaften
Gaußstraße 20
42119 Wuppertal

E-Mail: diegesis@uni-wuppertal.de

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Call for Participation: Tagung „Hochschulforum Digitalisierung 2019“ in Bonn – Deadline 18. August

Am 21. Oktober ist es soweit – vernetzen, austauschen, diskutieren! Auf der Tagung „Hochschulforum Digitalisierung 2019“ (HFDcon) im World Conference Center Bonn treffen sich an digitaler Hochschullehre Interessierte aus ganz Deutschland. Und was wäre ein Netzwerktreffen, wenn es nicht in großen Teilen von der Community für die Community gestaltet würde? Deshalb haben wir gleich vier Calls for Partcipation rund um die HFDcon, in denen Sie sich einbringen, Themen setzen und die Fragen auf den Tisch bringen können, die Sie wirklich beschäftigen.

HDcon – Call for Workshops:
Teil der HFDcon werden Workshops zu den beiden Themenbereichen digitale Lehre und digitaler Support sein, die im Detail thematisch offen und individuell gestaltbar sind. Wir möchten Sie einladen, sich mit einem eigenen Workshop (90 min) zu beteiligen!

Anmeldung: Bitte senden Sie das Formular zur Workshop-Vorabeinreichung bis 18. August an hfd@hrk.de.

HFDcon – Call for Barcamp-Sessions:
Sie möchten sich direkt und unkompliziert mit Gleichgesinnten austauschen? In einem offenen Barcamp haben Sie die Gelegenheit, Anwendungsbeispiele aus der eigenen Projekterfahrung/Lehre/Hochschule zu präsentieren, zu diskutieren oder gemeinsam mit der HFD-Community weiterzuentwickeln. Eine Barcamp-Session dauert ca. 60 min und kann völlig frei gestaltet werden. Barcamp-Sessions müssen nicht vorab eingereicht, sondern können am Konferenztag selbst spontan angekündigt werden.

Keine Anmeldung notwendig.

HFDcon – Call for Posters:
Darüber hinaus haben Sie auch die Möglichkeit, mit einer Poster-Ausstellung auf unserem Gallery-Walk Ihr Forschungs-, Lehr- oder Supportprojekt vorzustellen. Der Gallery-Walk wird den ganzen Tag über für Besucher*innen im Foyer des WCCB zugänglich sein, die sich hier auch mit einem Audioguide über Ihr Projekt informieren können. Darüber hinaus sind als – selbstständiger Programmpunkt – zwei geführte Rundgänge geplant, sodass Sie die Gelegenheit haben, sich in diesem Rahmen direkt mit der HFD-Community an Ihrem Posterstand auszutauschen.

Anmeldung: Bitte senden Sie das Formular zur Poster-Einreichung bis 18. August an hfd@hrk.de.

Gerne können Sie auch eine vorläufige Posterskizze mitschicken. Nach einer Auswahl der im Gallery-Walk vertretenen Projekte, können Sie dann Ihr Poster (als pdf, geeignet für DIN-A0) sowie eine Audiodeskription Ihres Projektes (mp3-Format, 30-45s) einreichen.

HFDcon – Call for Science-Slammers:
Zum Ausklang der HFDcon möchten wir zu einem Science Slam unter dem Motto „My Worst Teaching Experience“ einladen. Nur über erfolgreiche digitale Lehre lohnt es sich zu sprechen? Lassen Sie uns das Gegenteil beweisen! Als Slammer*in haben Sie zehn Minuten Zeit, ihren schlimmsten Lehralbtraum möglichst unterhaltsam zu präsentieren – und das Publikum mitzureißen. Denn die Zuschauer*innen stimmen durch ihren Applaus ab, wer auf das Siegertreppchen steigen darf.

Anmeldung: Bitte senden Sie das Formular zur Science-Slam-Anmeldung bis 18. August an hfd@hrk.de.

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Öffentliche Ausschreibung: Wissenschaftliche Begleitung für das Programm „TRAFO – Modelle für Kultur im Wandel“ der Kulturstiftung des Bundes – Deadline 19. August

Für das bundesweit agierende Förderprogramm „TRAFO – Modelle für Kultur im Wandel“ der Kulturstiftung des Bundes wird eine wissenschaftliche Begleitung mit dem Fokus „Veränderungsprozesse von Kultureinrichtungen in ländlichen Räumen“ gesucht.

Wie lässt sich das Kulturangebot in ländlich geprägten Regionen und kleineren Städten weiterentwickeln? Und wie können sich Kulturinstitutionen vor Ort für neue Aufgaben, Inhalte und Kooperationen öffnen? Das Programm „TRAFO – Modelle für Kultur im Wandel“, eine Initiative der Kulturstiftung des Bundes, unterstützt Regionen dabei, ihre Kulturorte und ihr Kulturangebot dauerhaft zu stärken.

Zielstellung der wissenschaftlichen Begleitung ist es, das in den Projekten gewonnene sowie noch entstehende Erfahrungswissen im Zeitraum zwischen Oktober 2019 bis Dezember 2022 zu sammeln, zu systematisieren und auszuwerten. Die Ergebnisse der wissenschaftlichen Begleitung bilden die Grundlage für die Wissensvermittlung und Weitergabe der Erfahrungen aus dem TRAFO-Programm an Dritte.

Rückfragen sind ausschließlich an die Auftragsberatungsstelle Sachsen e. V. zu richten – entweder direkt über die Vergabeplattform oder per E-Mail: vergabebuero@abstsachsen.de oder per Fax unter 0351-2802-404.

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CfP: Int. Kongress „Realizing Humanity Perspectives in Education / Perspektiven für Bildung und Erziehung“ in Wien – Einreichungsfrist für Vorträge 30. Oktober

Der 4. Kongress des International Networks for Academic Steiner Teacher Education (INASTE) lädt vom 13.-15. Mai 2020 WissenschaftlerInnen und PädagogInnen zur gemeinsamen Reflexion aktueller Herausforderungen und zur Entwicklung pädagogischer Perspektiven der Humanität an die Diplomatische Akademie in Wien ein. Im Sinne eines offenen und pluralen Diskurses über Fragen der Menschlichkeit werden dabei inhaltlich wie methodisch unterschiedliche Zugänge begrüßt. Eher grundlagenorientierte, philosophische, soziologische und anthropologische Beiträge sind ebenso gewünscht, wie empirische Untersuchungen und pädagogisch-praktische Darstellungen.

Aktuelle politische und technologische Entwicklungen verleihen dem Thema „Menschlichkeit“ neue Brisanz. Rechtspopulistische Bewegungen stellen den humanen Grundkonsens demokratischer Gesellschaften zunehmend in Frage und im Umgang mit geflüchteten Menschen steht unser Humanitätsverständnis immer wieder von Neuem auf dem Prüfstand. Digitalisierung, Automatisierung und Virtualisierung immer größerer Bereiche unseres wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Lebens konfrontieren uns in bisher nicht bekannter Aktualität mit der Frage nach unserem Menschsein. Viele der damit angedeuteten gesellschaftlichen Herausforderungen zeigen sich gerade in pädagogischen Zusammenhängen.

* Welche Möglichkeiten eines humanen Weltbezuges lassen sich für Heranwachsende heute eröffnen?
* Welche Formen einer pluralen und differenzierten Gesellschaft können in Bildungseinrichtungen entwickelt und gelebt werden, die auf Vielfalt und Respekt statt auf Homogenisierung und Marginalisierung setzen?
* Welchen Beitrag können PädagogInnen heute zu einer Realisierung von Menschlichkeit leisten? Und vor allem: Was ist, was braucht und wie zeigt sich „Humanität“ im Klassenzimmer?

Sektionen:
* Lernen und Leben in kultureller Pluralität und Identität
Moderne Gesellschaften sind immer auch plurale Gesellschaften. Und trotzdem propagieren nationalistische und rechtspopulistische Parteien,wie auch religiöse Fundamentalisten die Illusion einer kulturell, religiös, ethnisch homogenen Gesellschaft – und tragen damit zu jener Atmosphäre des Konfliktes bei, die sie selbst beklagen und von der sie zugleich profitieren.
– Wie kann eine humane Pädagogik derartigen Entwicklungen entgegentreten?
– Welchen Beitrag können Schulen zu einer Gesellschaft leisten, in der Vielfalt und Differenz nicht als Bedrohung, sondern als Chance gelten?
– Welchen Raum bekommen unterschiedliche kulturelle und religiöse Traditionen in der Schule?
– Wie kann Begegnung und Dialog im Rahmen von Unterrichtsfächern, schulischen Projekten, etc. gelingen?

*Entwicklung in Differenz und Gemeinschaft
Menschen sind unterschiedlich – u.a. hinsichtlich ihrer kognitiven, sozialen, körperlichen Kompetenzen, Leistungen und Voraussetzungen – und gleichwertig im Blick auf ihr jeweils individuelles Menschsein. Schule kann Heranwachsenden als Ort eines „leistungsorientierten“ Konkurrenzkampfes oder als Raum des respektvollen Umgangs mit Vielfalt begegnen.
– Welche curricularen und methodischen Möglichkeiten bietet Schule, um zu einem Verständnis von Differenz und Gleichwertigkeit unterschiedlicher Menschen beizutragen?
– Wo und wie gelingt ein Lernen in pluraler Gemeinschaft?
– Vor welche Herausforderungen stellt eine inklusive Gesellschaft und v.a.
Schule Lehrer und Schüler?
– Welches Lern- und Leistungsverständnis verlangt eine solche Pädagogik? – – Was braucht Schule, was Lehrerbildung, im Sinne einer humanen, inklusiven Pädagogik?

* Schule zwischen Virtualität und Humanität
„Der Mensch wird nur unter Menschen ein Mensch“, betonte Johann Gottlieb Fichte vor über zweihundert Jahren. Doch gilt dies auch noch in einer Zeit zunehmender Digitalisierung und Virtualisierung?
– Wie verändern die technischen Entwicklungen unseren Alltag und wie unser Menschenverständnis?
– Welche Chancen und Risiken bergen die technologischen Entwicklungen für die Pädagogik?
– Welches Verständnis von Technik begegnet Kindern und Jugendlichen in der Schule?
– Wie verändern Robotik, künstliche Intelligenz und Datafizierung die Lehrer-Schüler-Beziehung?
– Welche Beiträge können einzelne Unterrichtsfächer zu einem reflektierten Verständnis von Technik und verantwortungsvollen Umgang mit Maschinen und Medien leisten?

* Entwicklung zur Verantwortung für Mensch und Natur
Klimawandel, Artensterben, Verstädterung – die ökologischen Problemfelder unserer Zeit zeigen uns immer deutlicher: Humanitäres Engagement kann auf ökologisches Bewusstsein nicht verzichten. Wie auch immer wir uns als Menschheit sozial und technologisch weiterentwickeln, wir leben doch immer in und mit der Natur. Gerade junge Menschen entwickeln dafür ein verstärktes Bewusstsein.
– Welche Möglichkeiten, dies (weiter) zu entwickeln, können Schulen den Heranwachsenden bieten?
– Was kann pädagogisch zu einem verantwortungsvollen Umgang mit natürlichen Ressourcen beigetragen werden?
– Wie können bei Kindern Grundlagen eines ökologischen Bewusstseins gelegt und Engagement für Mensch und Umwelt unterstützt werden?

Im Rahmen der nach den obigen Sektionen gegliederten Arbeitsgruppen können Vorträge im Umfang von etwa 20 Minuten gehalten werden, an die sich jeweils eine Diskussion anschließt. Vorträge sind in den Kongresssprachen Englisch und Deutsch möglich. Einreichungen für Vorträge können bis zum 30. Oktober 2019 an congress@inaste.at geschickt werden.

Veranstalter:
Zentrum für Kultur und Pädagogik – An-Institut der Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft.
Im Auftrag von: INASTE (International Network for Academic Steiner Teacher Education)

Kontakt:
Zentrum für Kultur und Pädagogik
Tilgnerstraße 3,
1040 Wien
Tel.: +43 (1) 504 84 83
Mail: congress@inaste.at

www.inaste-network.com

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CfP: Interdisziplinäre Tagung „Wissen, Macht und digitale Transformation in Lateinamerika“ der Arbeitsgemeinschaft Deutsche Lateinamerikaforschung (ADLAF) in München – Deadline für Abstracts 30. September

Im Rahmen ihrer interdisziplinären Tagung zum Thema „Wissen, Macht und digitale Transformation in Lateinamerika“, die vom 4.-6. Juni 2020 im Konferenzzentrum der Hanns-Seidel-Stiftung in München stattfindet, lädt die Arbeitsgemeinschaft Deutsche Lateinamerikaforschung (ADLAF) zur Einreichung von Präsentationsbeiträgen ein. Die Kurzfassungen (max. 200 Wörter) sollten zusammen mit Angaben zur Person der Autorin/des Autors (max. 500 Zeichen) bis zum 30. September 2019 an die Emailadresse adlaf-2020@ku.de geschickt werden. Die Auswahl und Information der Referent*innen erfolgt bis Ende Oktober 2019. Sie ist nicht mit einer Zusage für die Finanzierung etwaiger Reise- und Aufenthaltskosten durch die ADLAF verbunden.

Der Umgang mit der Ressource Wissen stellt eines der brisantesten und meist diskutierten Themen unserer Gegenwart dar. Bei den global geführten Debatten und Konflikten um die Verwertbarkeit, den Transfer, die Monopolisierung bzw. Demokratisierung und Diversifizierung von Wissen geht es stets auch um Fragen gesellschaftlicher, politischer und ökonomischer Macht. So ermöglichen neue Technologien und Medienformate einerseits einen verbesserten Zugang zur Ressource Wissen und damit ein höheres Maß an Partizipation für breitere Bevölkerungsschichten. Gleichzeitig fördert die Inwertsetzung von Wissen durch globale Konzerne, z.B. durch (illegale) Datenbeschaffung oder die Beanspruchung und Durchsetzung geistiger Eigentumsrechte, die Bildung von Wissensmonopolen, die kommerziellen Zwecken dienen und soziale Ungleichheiten verschärfen.

Diese auch für Lateinamerika in höchstem Maße relevanten Themen werden auf der Tagung durch einen Aspekt ergänzt, der die Produktion, Transformation und Speicherung von Wissen stärker vor einem wissenschaftlich-kulturellen Hintergrund reflektiert. Dabei stehen einerseits Fragen der Digitalisierung und der digitalen Transformation im Vordergrund, die unter dem Schlagwort Digital Humanities bzw. Digital Turn in den letzten Jahren zum key issue in den Geistes- und Sozialwissenschaften avancierten. Andererseits legt die kulturelle und sprachliche Diversität Lateinamerikas aber auch eine grundsätzliche Hinterfragung europazentrierter Epistemologien nahe. Erwünscht ist daher die Auseinandersetzung mit den vielfältigen Artikulationen von Wissen seitens unterschiedlicher Akteure und den Dynamiken der Wissensproduktion in kolonialen und postkolonialen Kontexten. Bezogen auf alle genannten Aspekte stellt sich die Frage, ob und inwiefern das Verhältnis von Wissen, Macht und Digitalisierung in Lateinamerika einen Sonderfall darstellt oder ob hier globale Trends abgebildet werden.

Die ADLAF-Tagung 2020 bietet eine Plattform für Akteure aus Wissenschaft, Kultur, Politik und Wirtschaft, um solche Fragen interdisziplinär zu diskutieren und damit auch den Dialog zwischen der Wissenschaft und außeruniversitären Institutionen zu stärken. Wir laden alle Interessierten dazu ein, Vorschläge zu den folgenden drei Themenfeldern einzureichen:

1. Wissensproduktion – Wissenstransfer – Wissensmonopole

Im Rahmen dieses Themenfeldes geht es zunächst um die Frage, welche Wissenskonzepte in Lateinamerika verwendet werden. Dabei interessiert beispielsweise das Verhältnis zwischen akademischem Wissen und traditionellem bzw. indigenem Wissen. Prozesse der Produktion, Aneignung, Übersetzung und Adaption von Wissen spielen in diesem Zusammenhang eine wichtige Rolle.

Zentrale Leitfragen lauten:
* Wir wird Wissen in Lateinamerika produziert? Wie wirken sich gesellschaftliche und politische Rahmenbedingungen auf die Produktion von theoretischem und empirischem Wissen aus?
* Wie wird Wissen transferiert und in Wert gesetzt, beispielsweise in Landwirtschaft und Agrarpolitik und im Dienstleistungsbereich?
* Welcher Umgang erfolgt mit traditionellem bzw. indigenem Wissen?
* Welche Chancen und Risiken ergeben sich durch die digitale Transformation, beispielsweise die Entschlüsselung und Inwertsetzung der genetischen Ressourcen des Amazonas?
* Wie frei/ beschränkt bzw. gleich/ ungleich ist der Zugang zu Wissen? Wer bestimmt darüber? Wie können durch Partizipation, Teilhabe und Dezentralisierung von Wissen Demokratisierungsprozesse gefördert werden?
* Wie verändern sich wissenschaftliche Disziplinen, Methoden und Arbeitsweisen im Zuge der digitalen Transformation (Stichworte Digital Turn, Digital Humanities)?
* Welche Wissensmonopole bestehen? Wie wirkt sich dies auf soziale Ungleichheiten aus?
* Welchen Platz nimmt Lateinamerika in der globalen Wissensökonomie ein? Wir wirkt sich die digitale Transformation (z.B. Open Access Publishing) auf bestehende Asymmetrien, Ungleichheiten und Dichotomien zwischen Zentren und Peripherien aus?
* Welche Konsequenzen ergeben sich aus der digitalen Transformation für das Verhältnis zwischen lokalen und „globalen“ Wissensordnungen?
* Wie werden räumliche Ordnungen durch Verbreitung hegemonialen Wissens (re)produziert? Inwiefern können alternative Formen der Wissensproduktion und des Wissenstransfers diese Ordnungen hinterfragen?
* Welche Rolle kommt Kulturinstitutionen wie Museen, Bibliotheken und Archiven im Kontext der Wissensproduktion und des Wissenstransfers zu?

2. Wissen – Medien – Macht

Im Rahmen dieses Themenfeldes geht es um das Verhältnis zwischen Wissen und Macht, insbesondere um die Frage, wie gesellschaftliche und politische Akteure in Lateinamerika mit Wissen umgehen und inwiefern sich durch die digitale Transformation Machtverschiebungen ergeben.

Zentrale Leitfragen lauten:
* Welche Chancen und Risiken ergeben sich aus der digitalen Transformation für die Demokratie in Lateinamerika? Welche Rolle spielen in diesem Zusammenhang traditionelle Medien und neue soziale Medien?
* Welche Chancen und Risiken ergeben sich aus der wachsenden Mobilität von Informationen?
* Wie entwickeln sich die Machtverhältnisse zwischen traditionellen und neuen sozialen Medien?
* Wie verändern sich die Handlungsspielräume zivilgesellschaftlicher Akteure durch die digitale Transformation? Inwiefern werden Meinungsfreiheit und –vielfalt durch Kontroll- und Abhörmöglichkeiten gefährdet (Stichwort Shrinking Spaces)?
* Wie nutzen gesellschaftliche und politische Akteure (Regierungen, Parteien, soziale Bewegungen, etc.) die Möglichkeiten, die sich durch die Entwicklung neuer Medien ergeben? Wie verändern sich diese Akteure selbst im Zuge der digitalen Transformation?
* Inwiefern können alternative – z.B. kommunale – Medien die Deutungshoheit großer medialer Akteure herausfordern?
* Welche (sicherheits)politischen Herausforderungen (z.B. Cybersecurity, Einmischung von Hackern in Wahlkampagnen, Fake News) ergeben sich aus der digitalen Transformation? Wie gehen die verschiedenen Akteure damit um?
* Welche Rolle spielt Lateinamerika im Rahmen der digitalen Innovation im weltweiten Vergleich und welche Konsequenzen ergeben sich daraus für die Position der Region im globalen Machtgefüge?
* Welche Bedeutung kommt Prozessen wie Data Mining und Big Data in Lateinamerika zu? Wie werden die damit verbundenen rechtlichen, epistemologischen, ethischen und praktischen Aspekte diskutiert?
* Welche Herausforderungen ergeben sich für weitere Politikfelder, beispielsweise für die Zukunft der Arbeit oder die Entwicklung der Justizsysteme?
* Welche Konsequenzen ergeben sich aus der digitalen Transformation für die Arbeitsmärkte in Lateinamerika??

3. Dynamiken des Wissens – Kulturelle Perspektiven

Dieses Themenfeld ist den kulturellen und historischen Dimensionen der Produktion, Verbreitung und Aneignung von Wissen in Lateinamerika gewidmet. Dabei geht es um die Wechselwirkungen zwischen Akteuren, Medien und Institutionen bei der Produktion von Wissen.

Zentrale Leitfragen lauten:
* Welche Rolle spielen kulturelle Kontakte, Transkulturationsprozesse, Migration, koloniale und postkoloniale Effekte im Hinblick auf die Produktion, Verbreitung und Aneignung von Wissen in Lateinamerika?
* Welche Auswirkungen haben die Kämpfe um das Recht auf Wissen auf die Gedächtnispolitik, die Bewahrung des kulturellen Erbes und die Bildung?
* Welche literarischen und künstlerischen Entwürfe und Gegenentwürfe zu Wissens- und Machtdispositiven zeigen sich in der aktuellen lateinamerikanischen Produktion?
* Wie wird die digitale Transformation in Literatur, Film, Performance und Bildender Kunst inszeniert?
* Mit welchen Mitteln und Strategien generieren bzw. artikulieren gesellschaftliche Akteure eigenes Wissen, das nicht mit den hegemonialen Epistemologien bzw. herrschenden Wissensordnungen korrespondiert oder mit diesen in Konflikt steht?
* Mit welchen theoretischen und methodologischen Konzepten wird die interpretative Vorherrschaft europazentrierter Wissenskonzepte kritisch reflektiert?
* Welche Rolle spielen Sprachen und Übersetzungsprozesse bei der Übertragung, Aneignung und Interpretation von Wissen?

Als interdisziplinäre Arbeitsgemeinschaft ist die ADLAF besonders an Vorschlägen interessiert, die über eng begrenzte disziplinäre Perspektiven hinausgehen und versuchen, am konkreten Gegenstand verschiedene Perspektiven zu integrieren.

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CfA: Fellowships „Law as Culture“ from the Käte Hamburger Center for Advanced Study in Bonn – Application deadline 31st August

The Käte Hamburger Center for Advanced Study “Law as Culture” (www.recht-alskultur.de/en) invites academics of excellent standing to apply for a fellowship or junior fellowship for a maximum of 12 months on the subject: Law and Community.

Subsequent to developing the “Law as Culture” paradigm in the first funding phase (2010-2016), the Center will now direct its attention to the interaction between law and other cultural spheres in the second funding phase (2016-2022). During the stated research period, the Center is dedicated to examining the relationship between Law and Community. Within this research area, the
diversity of cultures of family law and societal forms globally will be examined.

Research projects shall also be oriented towards one of the Center’s three traversal dimensions, namely “Cultures of Differentiation and Comparing Legal Cultures,” “Human Rights and Autonomy,” or “The Binding Force and the Emotive Foundations of the Law.”

The tensions described and analyzed as contradictions of normative orders in theories of legal pluralism can only be understood with view to the social communities hiding behind these with their respective religious, indigenous, local, and regional claims. In this context, the question of how
these social communities are held together requires closer examination, as does their relationship to secondary, superordinate, and subordinate legal ties. Concretely speaking, ideas of superior or even universalist legal communities, such as the European Legal Community or a Human Rights Community, should be explored while bearing in mind the normative and emotionally affective
boundaries of community building.

Shaped by social proximity and emotional entanglement, the family continues to be regarded as a central place where societal values are reproduced, goods are distributed, and mutual responsibility is assumed. The longstanding principle of family solidarity is reflected in numerous legal orders. At the same time, however, family law also mirrors changing family forms and family ideals. A wideranging transformation of society and its normative foundations manifests in the pluralization of family forms. It is precisely on the basis of that which constitutes the normative character of the family that constructions of “us” and “them” become clear. In cases involving foreign elements, for example, the law of the “other” is applied using private international family law; exceptions based on public policy nevertheless call for a “we.”

In addition to the comparison of family law cultures, the research area Law and Community seeks the comparison of (legal) cultures at the level of other forms of community and their connection to applicable law:
* Which social norm systems form traditional local neighborhoods, modern clan structures, or “post-traditional communities” in contemporary subcultures, and what is their relationship to state law?
* How are these particular claims to universal validity conveyed? To what
extent is valid law accepted by them or pragmatically integrated, and do they attempt to enforce the ideas of norms beyond their own group boundaries?

The Käte Hamburger Center for Advanced Study “Law as Culture” offers a creative research atmosphere for various disciplines in the cultural and legal sciences. Academics of excellent standing are invited to apply by 31st August 2019. Applications should include a résumé, project description (5-10 pages), and selected publications, as well as list the applicant’s availability during
the research period. They should be submitted preferably by email (kaesling@uni-bonn.de) or, alternatively, by mail:

Directorate of the Käte Hamburger Center for Advanced Study “Law as Culture”
c/o Dr. Katharina Kaesling
Research Coordinator
Konrad-Zuse-Platz 1-3
53227 Bonn

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Ausschreibung: Exzellenzpreise 2020 für binationale/trinationale Bachelor- und MasterabsolventInnen der Deutsch-Französischen Hochschule (DFH) – Bewerbungsfrist 15. Oktober

Die Deutsch-Französische Hochschule schreibt erneut ihre Exzellenzpreise für 2020 aus, für die sich alle Absolventen der binationalen und trinationalen Studiengänge bewerben können, die ihr Studium zwischen dem 1. Oktober 2018 und dem 30. September 2019 erfolgreich abgeschlossen haben bzw. haben werden. Die Preisverleihung findet im Januar 2020 in der Deutschen Botschaft in Paris statt, in Anwesenheit von Vertretern aus Wirtschaft, Hochschule und Politik.

Mit den Exzellenzpreisen der Deutsch-Französischen Hochschule (DFH) werden AbsolventInnen von DFH-geförderten Studiengängen ausgezeichnet, die ihre fachliche und interkulturelle Exzellenz durch hervorragende Studienabschlüsse (Bachelor, Master usw.) oder durch besondere Verdienste unter Beweis gestellt haben. Sie verfolgen zudem das Ziel, den Austausch zwischen der Wirtschaft und jungen Nachwuchsakademikern zu fördern.

Die Preise f sind mit jeweils 1.500 Euro dotiert und werden von Wirtschaftsakteuren und Institutionen aus unterschiedlichen Branchen gefördert.

Es werden mehrere Preise in folgenden vier Fachgruppen verliehen:
* Wirtschaftswissenschaften
* Ingenieur- und Naturwissenschaften, Informatik, Architektur
* Rechtswissenschaften
* Geistes- und Sozialwissenschaften, Lehrerbildung

BewerberInnen müssen ihren Abschluss zwischen dem 1. Oktober 2018 und dem 30. September 2019 erfolgreich abgeschlossen bzw. innerhalb dieses Zeitraums Ihr Abschlusszeugnis erhalten haben.

Das Bewerbungsverfahren umfasst zwei Etappen:

1) Voranmeldung: Bis spätestens 15. Oktober 2019 ist das Online-Anmeldeformular auf der Webseite der DFH auszufüllen: www.dfh-ufa.org/unternehmen/exzellenzpreis/uebersicht/.

2) Bewerbungsdossier: Bis spätestens 23. Oktober 2019 sind die vollständigen Bewerbungsunterlagen per E-Mail (als ein zusammenhängendes PDF-Dokument) an prix-preise(at)dfh-ufa.org zu senden. Die Bewerber werden gebeten, den DFH-Programmbeauftragten des Studiengangs in Kopie zu setzen. Es gilt das Datum des Mail-Eingangs.

Ansprechpartnerin für BewerberInnen:
Anke Fritsch
Tel.: 0681-93812-189
E-mail: prix-preise@dfh-ufa.org

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Ausschreibung: FAIRWANDLER-Preis 2019/20 der Karl Kübel Stiftung für Kind und Familie – Bewerbungsfrist 15. August

Bis 15. August 2019 können sich junge engagierte Menschen für den FAIRWANDLER-Preis 2019/20 bewerben. Die bundesweite Ausschreibung richtet sich an 18- bis 32-Jährige, die für längere Zeit in Afrika, Asien oder Lateinamerika waren (z.B. Freiwilligendienst) und sich nun in Deutschland mit einer eigenen Initiative für eine gerechte und faire Welt einsetzen.

Der FAIRWANDLER-Preis will beispielhaftes Engagement junger Menschen würdigen, die sich für global verantwortungsvolles Denken und Handeln einsetzen.

Die Karl Kübler STiftung unterstützt das Engagement finanziell (2.500 Euro pro Kategorie) und praktisch. Der Preis die Möglichkeit, junge Engagierte aus ganz Deutschland kennenzulernen sich zu vernetzen.

Bewerbungskaterien:
* Bildung
* Gesellschaftspolitisches Engagement
* Kreativ-künstlerisches Engagement
* Journalismus
* Fairer Handel – Social Entrepreneurship
* Nachhaltigkeit
* Interkulturelles Miteinander

Informationen erteilt: Stefanie Himmel unter der Mail: s.himmel@kkstiftung.de

Kontakt:
Stephanie Himmel
Karl Kübel Stiftung für Kind und Familie
Darmstädter Straße 100
64625 Bensheim

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Ausschreibung: KALLIOPE-Preis für praxisnahe Migrationsforschung 2019 der Stiftung Deutsches Auswandererhaus Bremerhaven – Bewerbungsfrist 15. September

Mit dem Kalliope-Preis für praxisnahe Migrationsforschung fördert die Stiftung Deutsches Auswandererhaus wissenschaftliche Arbeiten und (Universitäts-)Projekte, deren Forschungsergebnisse Kultur- und Bildungseinrichtungen helfen, Migration nachhaltig und global zu vermitteln. Dabei interessieren vor allem Forschungsarbeiten, die die gesellschaftlichen Veränderungen durch Migration verdeutlichen. Ziel ist es darüber hinaus, die Zusammenarbeit zwischen Universitäten bzw. außeruniversitären Forschungseinrichtungen und Museen zu fördern, um die Forschungsergebnisse in Museen einem breiten Publikum zugänglich zu machen.

Der Preis zeichnet eine*n Wissenschaftler*in bzw. einen universitären Fachbereich oder eine Abteilung einer außeruniversitären Forschungseinrichtung für zwei Einreichungen aus, die beide zusammen die Bewerbung ausmachen:

(1) Eine bereits fertiggestellte wissenschaftliche Arbeit oder ein fertiges Projekt zu einem der folgenden Themen:

> Akkulturationsprozesse
> Werte und Normen eines transkulturellen Zusammenlebens
> Kulturelle Diversität und soziale Mobilität
> Selbst- und Fremdwahrnehmung
> Rassismus in Einwanderungsgesellschaften

Ausgezeichnet werden wissenschaftliche Arbeiten und Universitätsprojekte (Programme, Initiativen, Publikationen) zur Einwanderung nach Europa oder zur europäischen Auswanderung nach Übersee.

(2) Eine Idee für ein Gemeinschaftsprojekt mit dem Deutschen Auswandererhaus zu einem feststehenden Thema. Für den Kalliope-Preis 2019 lautet dieses Thema:
Recht auf Freizügigkeit. Was einer darf, dürfen alle?

Ziel des Kooperationsprojektes ist es, gemeinsam
* ein Forschungs-/Bildungsprojekt oder
* eine Fachkonferenz oder
* eine Publikation

zu entwickeln und umzusetzen. Seitens des Deutschen Auswandererhauses stehen für das Gemeinschaftsprojekt seine europaweit einzigartige Museumssammlung zur Aus- und Einwanderungsgeschichte sowie Expert*innen zur historischen Migrationsforschung und Migrationsmuseologie zur Verfügung. Räumlichkeiten für Konferenzen mit bis zu 150 Personen sind ebenfalls vorhanden.

Wer darf sich bewerben?
Bewerben dürfen sich Wissenschaftler*innen, die an einer Universität oder außeruniversitären Forschungseinrichtung in Europa beschäftigt sind.

Auf welchem Wege dürfen die Bewerbungen eingereicht werden?
Die vollständigen Bewerbungsunterlagen müssen über die Instituts- oder Fachbereichsverwaltung der Universität bzw. die Abteilungsleitung der Forschungsinstitution eingereicht werden.

* die wissenschaftliche Arbeit bzw. Beschreibung des durchgeführten und bereits abgeschlossenen Forschungsprojektes;
* eine maximal zweiseitige Zusammenfassung dieser Arbeit bzw. dieses Projektes;
* ein Bewerbungsschreiben, in dem die Intention dieser Arbeit bzw. dieses Projektes vorgestellt und der praxisnahe Nutzen für die breite Öffentlichkeit dargestellt wird;
* eine maximal zweiseitige Ideenskizze für das Kooperationsprojekt zum Thema „Recht auf Freizügigkeit. Was einer darf, dürfen alle?“, das mit dem Deutschen Auswandererhaus und ggf. weiteren Partnern durchgeführt werden soll.

Wann ist Bewerbungsschluss?
Am 15. September 2019.
Es gilt das Datum des Poststempels.

Wann wird der Preis verliehen?
Die Preisverleihung findet am 23. November 2019 im Deutschen Auswandererhaus statt.

Wohin schicke ich meine Bewerbungsunterlagen?

Bewerbungen sind in deutscher oder englischer Sprache zu richten an:

Stiftung Deutsches Auswandererhaus
KALLIOPE-PREIS
Columbusstraße 65
27568 Bremerhaven

An wen wende ich mich, wenn ich Fragen zur Ausschreibung habe?
Stiftung Deutsches Auswandererhaus
Projektassistenz KALLIOPE-PREIS
Tel.: 0471- 90 22 0 – 203
E-Mail: kalliope@dah-bremerhaven.de

Bewerbungsschluss ist der 15. September 2019.

Die Preisverleihung findet am 23. November 2019 im Deutschen Auswandererhaus in Bremerhaven statt.

Zur Ausschreibung

Call zum Themenheft (15/1) „Forschungsperspektiven auf Digitalisierung in Hochschulen“ der Zeitschrift für Hochschulentwicklung (ZFHE) – Deadline 30. September

Der digitale Wandel ist in vollem Gange. Auch die Bildungsorganisation Universität/Hochschule muss sich Fragen von und (externen) Erwartungen an Digitalisierung stellen. Herausfordernd ist, dass mit den technischen und gesellschaftlichen Entwicklungsprozessen stets die ganze Organisation Hochschule in Forschung und Lehre betroffen ist, nicht nur einzelne Akteure wie
die Hochschulleitung, Medieneinrichtungen oder Lehrende und Studierende. Digitalisierung als Prozess stellt damit Anforderungen an Hochschulen, die nur mit Weitblick, Selbstbewusstsein und im Dialog bewältigt werden können.

Auch konkrete Forschungsperspektiven werden zum Teil erst eruiert bzw. interdisziplinär zusammengeführt, wenn Forschungsfragen mit der Existenz
bestimmter Technologien entstehen bzw. beantwortet werden können (z. B. Learning Analytics, Big Data, Ethik der Informatik). Unter anderem deshalb werden partizipative Hochschulentwicklungsprozesse angeregt – mit externer Hilfe mancherorts auch umgesetzt, um die Komplexität zu reduzieren und Hochschulen durch äußere Impulse zu unterstützen bzw. weiterzuentwickeln.

Für den Call sind deshalb besonders solche Beiträge und Einreichungen von Interesse, die sich umfassende und übergreifende Fragen der Digitalisierung in Hochschulen stellen und diese Fragen zwischen Hochschul- und Mediendidaktik, E-Learning und Hochschulforschung, Informatik, Erziehungs- und Sozialwissenschaften o. ä. Bezugsdisziplinen bearbeiten. Ziel ist es, Schlaglichter auf ein derzeit bildungspolitisch hoch relevantes Thema ausgehend von der Binnenperspektive der Hochschule(n) zu werfen. Dabei sind sowohl theoretisch-konzeptionelle als auch empirische Beiträge auf unterschiedlichen Gestaltungsebenen von Hochschule erwünscht. Innerhalb des Themenfelds können folgende Schwerpunktsetzungen vorgenommen werden:

Das Denken über Digitalisierung: Begriffliche und phänomenologische Auseinandersetzungen sowie Reflexionen über Digitalisierung in Hochschulen:
Inhaltliche Fragen oder Aspekte der Digitalisierung können aus theoretischer, empirischer und/oder praxisreflektierender Sicht thematisiert werden, z. B. Verständnisse von und Prozesse der Digitalisierung, weitere Konzepte wie:

Postmedialität (z. B. DITTLER, 2017), Digitalität (STALDER, 2016), Mediatisierung (z. B. KROTZ, 2012), Strategien und Maßnahmen wie
Hochschulentwicklungspläne zwischen Utopie und Realität, Lernen unter vernetzten Bedingungen, subjektive Sinnzuschreibungen zu Medien und Technologie(n), Agency und Zeitschrift für Hochschulentwicklung Jg. 15 / Nr. 1 (März 2020)

Sensemaking. Dabei ist es erwünscht, aus unterschiedlichen disziplinären, theoretischen oder praktischen Blickwinkeln auf das Thema Digitalisierung an Hochschulen zu schauen. Einladen möchten wir auch (digitalisierungs-)kritische Beiträge, die angesichts der verbreiteten Lesart einer digitalen Transformation in wissenschaftlichen Communities seltener artikuliert werden.

Die Praxis der Digitalisierung oder: Praktiken in der Hochschule durch Digitalisierung:
Mit zunehmender Digitalisierung ergibt sich sukzessive eine Praxis der Digitalisierung innerhalb von Hochschulen. Entsprechend können im Zusammenhang mit dem Call auch Fragen zur veränderten Handlungspraxis an Hochschulen beleuchtet werden. Denkbar ist etwa, das veränderte Medienhandeln von jungen Erwachsenen zu fokussieren oder sich Kooperationsformen im Zusammenhang mit der Digitalisierung in Studium und Lehre zu widmen. Auch kann diskutiert werden, warum trotz technischer Möglichkeiten bei Studierenden als junge Erwachsene zum Teil Partizipationslücken sichtbar sind (GRELL & RAU, 2011).

Zu reflektieren ist u. a. auch darüber, wer oder was (digitaler) Kooperation und Zusammenarbeit in Lehre und Studium im Weg steht. Welche empirischen Befunde gibt es für gelungene oder mangelnde Kooperation in Hochschulen, welche empirischen Befunde zu Praktiken der Hochschulbildung unter der Perspektive der Digitalisierung? Welche Rolle spielen einzelne Akteursgruppen, etwa die Studierenden, dabei? Welche Rollenzuschreibungen implizieren
Digitalisierungsprozesse?

Organisationale (Re-)Aktionen und Strategien: Die (digitale) Transformation der Hochschule als Organisation:
Auch das Verständnis einer digitalen Transformation von Hochschulen ist zu reflektieren, wenn Hochschulen mit ihren Mitgliedern seit Jahrzehnten eine zögerliche Veränderungsbereitschaft attestiert wird (z. B. SCHIMANK, 2005). Implementierungsstrategien wirken bei der Durchdringung konkreter Projekte und Veränderungsmaßnahmen mitunter reaktiv (vgl. KLEIMANN & WANNEMACHER, 2004). Ein Hochschulstudium ist zudem eine Einführung in
eine akademische Community, die ebenfalls von Digitalisierungsprozessen betroffen ist.

Zu diskutieren ist daher auch, inwiefern sich wissenschaftliche Praxis im Prozess der Digitalisierung verändert und welche Implikationen z. B. Openness, Open Access und Open Science/Education für Forschung und Lehre in Hochschulen bereithalten. Weitergehende Fragen in diesem Bereich sind u. a.:

* Inwieweit werden inter- oder transdisziplinäre Perspektiven auf Digitalisierung in Hochschulen nötig, wie werden Befunde und Erkenntnisse aus den Fächern intern aufgenommen und diskutiert?
* Inwieweit wird Digitalisierung zum Gegenstand in der Lehre?
* Welche Herausforderungen hält die anhaltende Diskussion um Openness für alle Gestaltungsebenen von Hochschulen bereit?

Erforschung der Digitalisierung in Hochschulen:
Forschungsparadigmatische, -methodische und -ethische Implikationen
Nicht zuletzt kann forschungsparadigmatisch, -methodisch und -ethisch darüber diskutiert werden, welche Zugänge sich zur Erforschung oben exemplarisch angeführter Zusammenhänge in der Hochschule besonders eignen. Welche Haltung ist zur Erforschung von Hochschule zwischen Hochschul- und Mediendidaktik, E-Learning und Hochschulforschung jetzt und künftig nötig? Welche neuen (und alten) Forschungsformen und -methoden sind für die Erforschung von Phänomenen mit Bezug zur Digitalisierung angemessen?

Welche forschungsethischen Implikationen sind mit Fragen der Digitalisierung verbunden? Welche Bedeutung spielen künftig Lehrveranstaltungsevaluationen und die Professionalisierung der Forschungsförderung im Bereich Digitalisierung zur Bottom-up-Entwicklung von Hochschule? Wie wichtig werden qualitativ-rekonstruktive Verfahren, die sich insbesondere der (aktuellen) Praxis an Hochschulen widmen? Und inwieweit können alle Akteure in Forschung eingebunden werden, um die Hochschule als andauerndes Forschungs- und Entwicklungsprojekt zu begreifen (MORMANN & WILLJES, 2013)?

Die Deadline zur Einreichung von vollständigen Beiträgen der 30. September 2019. Der Erscheinungstermin der Ausgabe ist März 2020.

Bei inhaltlichen Fragen wenden Sie sich bitte an die Herausgeberinnen
(sandra.hofhues@uni-koeln.de, mandy.rohs@sowi.uni-kl.de, sandra.assmann@rub.de oder taiga.brahm@uni-tuebingen.de).

Bei technischen und organisatorischen Fragen wenden Sie sich bitte an Michael Raunig (office@zfhe.at).

Wir freuen uns auf Ihre Einreichung!
Sandra Hofhues, Mandy Schiefner-Rohs, Sandra Aßmann & Taiga Brahm

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