CfP: Soziologie-Kongress 2020 „Gesellschaft unter Spannung“ an der TU Berlin – Deadline für Abstracts 22. Dezember

Der 40. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Soziologie mit dem Schwerpunkt „Gesellschaft unter Spannung“ findet vom 14.-18. September 2020 an der TU Berlin statt. Der Kongress wird derzeitige gesellschaftliche Spannungen, Diagnosen ihrer Um_Ordnung und die damit verbundenen Anforderungen an die Soziologie als Wissenschaft der Gesellschaft in den Mittelpunkt stellen.

Gesellschaftliche Spannungen haben sich national, regional und global in den letzten Jahren deutlich verschärft – und sie sind sehr viel stärker in das All­tagsbewusstsein auch hierzulande gerückt. Dies gilt etwa für die wach­sen­de Kluft zwischen Arm und Reich und ihre Folgen, zwischen po­li­ti­schen La­­gern und Ideologien, zwischen Religionen und kulturellen For­men, zwi­schen (wieder) erstarkenden Nationen, Regionen und trans­na­tio­nalen Or­ga­ni­sationen, zwischen Gesellschaft und Natur, zwischen Stadt und Land, zwi­schen Generationen und nicht zuletzt zwischen den Ge­schlech­tern. Auch der globale, gesellschaftlich verursachte Klimawandel, der demo­graphische Wan­del, Migrationsbewegungen, ein globalisierter und ent­grenz­ter Kapi­ta­lis­mus und die damit einhergehenden Veränderungen der Struk­turen so­zia­ler Ungleichheiten tragen zu einer Gesellschaft unter Span­nung bei. Diese Span­nungen können problematisch und existenziell sein – etwa in Bezug auf Un­gleichheit, Exklusion oder Gewalt –, sie können aber auch als neue Dyna­mi­ken die Entwicklungen komplexer Gesellschaften an­trei­ben, in denen Span­nungen Teil von Freiheits- und Reflexions­gewinnen sind. Gesell­schaf­ten ohne Spannungen sind schlechterdings nicht vor­stell­bar. Ihre gegen­wär­tige Verschärfung und auch die sich wandelnden Fähig­kei­ten, mit Span­nun­gen umzugehen – das zeichnet unsere gegenwärtige Ge­sell­schaft aus und be­darf genauer soziologischer Beobachtung.

Diese Spannungen sind nicht lokal begrenzt, sondern sind, wie uns scheint, mit bestimmten großflächigen Entwicklungen verbunden. Auf der einen Seite haben wir es aktuell mit komplexen und keineswegs unilinearen Pro­­zessen der Globalisierung, der Transnationalisierung sowie der Ent­gren­zung von Strukturen, Identitäten und Gemeinschaften zu tun, die bisherige Selbst­­verständlichkeiten in Frage stellen und neue Beschreibungen von Ge­sell­schaft erfordern. Auf der anderen Seite haben diese Ausweitungen und Ent­sicherungen zu neuen Dynamiken geführt, die darauf mit Schlie­ßun­gen re­agieren und Grenzen, rigide Strukturen oder feste Identitäten betonen und neu formieren: Der ›ökonomische Nationalismus‹, die Re-Nationalisierung von Macht und Grenzen nicht nur in Europa, die neuen Autokratien, die Be­­­tonung lokaler, regionaler und nationaler Gemeinschaften und das Er­star­ken von Diskursen gegen geschlechtliche und sexuelle Gleichstellung sind nur einige Beispiele, die den Ausweitungen, Entgrenzungen und Öff­nun­gen ge­­sellschaftlicher Ordnungen mit Schließungen, Abgrenzungen und Aus­gren­­­zungen begegnen wollen. Aber auch neue Formen transnationaler Soli­daritäten sowie komplexere Diskurse und Handlungsformen etwa im digi­ta­len Aktivismus (zum Beispiel #MeToo oder #MeTwo), das Aufbegehren jun­ger Menschen gegen eine als nicht ausreichend zukunftsbezogene Politik, die weltweiten Ökologiebewegungen oder das zivilgesellschaftliche En­gage­ment für Migrations- und Integrationsfragen sowie gegen Rassismus sind Teil der Dynamiken im Kontext intensivierter Spannungen.

Diese disparaten Entwicklungen bilden den Hintergrund für viel­schich­ti­ge soziale Auseinandersetzungen in allen Dimensionen der Gesellschaft: Wie plural, wie integriert, wie konfliktfähig, wie (un)gleich und wie medial ver­­­mittelt kann, will, soll Gesellschaft sein, um mit Spannungen möglichst ge­­waltfrei umzugehen? Wie bringen die öffentlichen Diskurse etwa um Pa­ral­­lelgesellschaften weltanschaulich begründete Divergenzen zum Aus­druck, wie werden solche Spannungen im Modus der Medien, der Sprache und des Um­gangs miteinander verhandelt? Ermöglichen neue Partizi­pa­tions­formen mehr Inklusion und Egalisierung? Oder befördern sie, im Ge­gen­teil, eher die identitätslogische Zersplitterung? Wie geht Gesellschaft, wie gehen Men­schen, Organisationen, Medien usw. mit Prekarisierung und wach­senden Stadt-Land-Gegensätzen oder den zunehmenden Möglich­kei­ten für Dif­fe­renz­erfahrungen um, die in ganz unterschiedlicher Weise ver­ar­beitet werden kön­nen?

Die gesellschaftlichen Spannungen, die spannenden Dynamiken und die gar potenziell fruchtbare Unordnung werden noch einmal von einer alle Ge­sell­schaftsbereiche durchdringenden Digitalisierung und von der damit ver­bun­denen Mediatisierung kommunikativen Handelns, der Re-Figuration ge­sell­­schaftlicher Räume und der Beschleunigung sozialer Prozesse ver­stärkt. Die Digitalisierung verändert nicht nur das System der Medien­kom­mu­ni­ka­tion, sondern betrifft alle Formen der Arbeit und damit die gesamte Wirt­schaft, die Öffentlichkeit und die Politik ebenso wie die sozialen Bezie­hun­gen, die religiöse Kommunikation, die Kunst und, nicht zuletzt, auch die Wis­­senschaft. Digitalisierung führt zu neuen Formen der Mediatisierung mensch­­licher Kommunikation und wirft deswegen ganz grundlegende Fra­gen nach den Grenzen und Ausweitungen der Sozialwelt auf: Wie ändern sich soziale Beziehungen durch Digitalisierung, welche Rolle spielen künst­li­che Intelligenzen in menschlichen Handlungszusammenhängen und wel­che Folgen haben digitalisierte Datenbestände, hat ›Big Data‹ für die Aus­übung von Macht und sozialer Kontrolle?

Gerade in Berlin, dem Veranstaltungsort des Kongresses, prägt gesell­schaft­liche Spannung schon historisch diese ehemals geteilte Stadt. Hier ver­dichten sich auch heute die erwähnten Phänomene auf eine besonders in­ten­sive Weise, hier werden sie in ihrer Vielfalt erfahrbar und hier werden sie auch zum Gegenstand vielfältiger soziologischer Forschung. Diese fragt nach sozioökonomischen Unterschieden, Segregation oder Gentrifizierung wie auch nach den Folgen der gesellschaftlichen Transformation, die in Ber­lin auch noch 30 Jahre nach der Wende die Frage nach den Unterschieden zwi­schen Ost- und Westdeutschland aufwirft. Auch weil die Stadt nach 40 Jah­ren wieder erstmals Veranstaltungsort eines Soziologiekongresses ist, soll sie den thematischen Rahmen eines eigenen Schwerpunktes bilden.

Der 40. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Soziologie fragt also nach den Erscheinungsformen von Spannungen, Konflikten und Macht­käm­pfen. Der Kongress lädt dazu ein, empirische Untersuchungen, theo­re­ti­sche Überlegungen und Diagnosen vorzustellen und zu diskutieren, die Span­nungen in der Gesellschaft erfassen.

Der Kongress zielt also erstens auf die Beschreibung, Analyse und Erklärung gesell­schaft­­licher Spannungen in den unterschiedlichsten Verhältnissen, die gegenwärtige Gesell­schaf­­ten ausmachen: zwischen Gruppierungen verschiedenster Art, Kulturen und Milieus, Orga­­nisationen, Professionen und Institutionen, individuellen Akteur_innen und in In­ter­­aktionen, ihren räumlichen, zeitlichen und kommunikativen Aspekten, in Fragen von Macht und Ungleichheiten sowie der Rolle von Politik, Technik, Medien, Wissen, Spra­che, Kunst und anderen Bereichen soziologischen Forschens.

Die Verschärfung der Spannungen, nicht zuletzt katalysiert durch die Digi­ta­lisierung, lassen vielfach den (durchaus zu überprüfenden) Eindruck ent­ste­hen, dass sich die heutige Gesellschaft in einem Umbruch, in Um_­Ord­nung befindet. Die gesellschaftliche Bearbeitung dieser Spannungen, die Ver­suche mit Spannungen umzugehen oder gar abzubauen und Kohäsion zu erzeugen, führen zu Veränderungen, neuen (auch politischen) Kon­stel­la­tio­­nen und Re-Figurationen, die den Charakter eines tiefgreifenden Wandels mit offenem Ausgang annehmen. In der Tat lassen sich die herkömmlichen Ana­lysen der ›Moderne‹ kaum mehr auf die Beschreibung der gerade gegen­wär­tigen Gesellschaft anwenden, ohne dass bedeutende Ver­än­de­run­gen un­be­­achtet bleiben. Aber auch Analysen der ›Postmoderne‹, der ›zweiten Mo­der­ne‹ oder auch der Globalisierung sind herausgefordert. Das gilt ebenso für viele andere soziologische Diagnosen, die sich als durch­aus fruchtbar für ihre Zeit erwiesen haben. Auch vor dem Hintergrund der um­fassenden Digi­ta­lisierung sollte gerade die Soziologie sich der Her­aus­forderung stellen zu fra­gen: Haben wir es mit grundlegenden Um_Ordnungen der Gesellschaft zu tun, in denen sich die sozialen Beziehungen, das Verhältnis der Einzelnen zu gemeinschaftlichen Gruppierungen und gesellschaftlichen Orga­ni­sa­tio­nen, die Suprematie des globalen Nordens, die Verhältnisse der Ge­schlech­ter, das gesellschaftliche Verhältnis zu Natur, die Produktion von Bildung und Wissen und andere Aspekte sozialer Verhältnisse, Strukturen und Dyna­mi­ken refigurieren? Welche neuen Formen, Figurationen oder Ordnungen zeich­­nen sich derzeit ab? Welche Um_Ordnungen werden als Folge der gegenwärtigen Spannungen in der Gesellschaft sichtbar? Welche Rolle spie­len welche Utopien und Dystopien in der gegenwärtigen Gesellschaft? Wie wirken sich Mediatisierung, Digitalisierung und künstliche Intelligenz auf den sozialen Wandel aus? Wie verändert sich das Verhältnis von Ge­sell­schaft und Natur?

Zugespitzt geht es dem Kongress in Berlin also zweitens um die diagnostische Frage: Auf welche Form, Art und Verfasstheit von Gesellschaft bewegen wir uns zu?

Soziologische Theoriebildung erfolgte seit ihren Anfängen im Lichte der und im Wissen um Spannungen und Konflikte als zentrale gesellschaftliche Dynamiken der Ordnungsbildung und des sozialen Wandels. Spannungen in der Gesellschaft bilden deshalb auch eine Möglichkeit der Reflexion über die Verfasstheit der Soziologie. Als Wissenschaft der Gesellschaft muss sich die Soziologie auch der Frage stellen, ob und in welchem Maße sie selbst von den gesellschaftlichen Spannungsverhältnissen affiziert wird, sie gar mit produziert. Mit Spannungen zwischen Methodologien sowie zwischen theo­re­tischen Ansätzen sollte daher offen, kontrovers und reflexiv umgegangen wer­den, um die eigene Pluralität sinnvoll zu nutzen und autoritäre Schlie­ßun­gen oder fahrlässige Beliebigkeit zu vermeiden. Reflexionen über das Ver­­hältnis von Soziologie und Gesellschaft müssen zudem klären, welche Er­­kenntnisse die Soziologie für die gesellschaftlichen Akteure bereitstellen kann, die mit solchen Spannungen umgehen müssen, oder welchen Beitrag sie von der Soziologie erwarten, um diese Spannungen lösen zu können. Es geht hier also um die Wechselwirkung zwischen Gesellschaft und Wis­sen­schaft, um das Verhältnis der Soziologie zur Öffentlichkeit und um den Um­gang mit dem Pluralismus und der Vielfalt der Ansätze in der Soziologie. All diese Themen müssen auch noch einmal mit den Herausforderungen der Digitalisierung gespiegelt werden, die sich immer mehr auch auf die So­zio­lo­gie und die Wissenschaft selbst auswirken (›Open Access‹, ›Open Data‹, For­schungsdateninfrastrukturen).

Der Kongress wird deswegen drittens fragen: Inwieweit kann die Soziologie mit ihren Ana­­lysen und Diagnosen den Spannungen und Um_Ordnungen in der Gesellschaft ge­recht werden – als Soziologie der Spannungsverhältnisse und als spannende Soziologie?

Schwerpunkte und Formate:
(1) Der Kongress zielt durch besonders zentrale Veranstaltungen auf die großflächigen Spannungen in der gegenwärtigen Gesellschaft. Mit Blick auf The­men wie etwa Globalisierung, Imperien und Re-Nationalisierung, Eliten und Exklusionen, Demokratisierung und Populismus, Klimawandel und Re­si­lienz sowie Digitalisierung stellt sich die Frage: Welche offenen oder la­ten­ten Konfliktlinien prägen die gegenwärtige gesellschaftliche Ordnung und for­dern sie gleichzeitig heraus? Was sind ihre Ursachen und welche Kraft zur Veränderung ist ihnen inhärent? Diese Fragen der soziologischen Grund­­lagenforschung bilden den Schwerpunkt der Plenen. Wir laden die Sek­tionen ebenso ein, zu diesen Themen in ihren Sektionsveranstaltungen Stellung zu beziehen.

Forum Berlin: Der besonderen Situation in Berlin soll durch einen eigenen Schwerpunkt innerhalb des ersten Themenfeldes ›gesellschaftliche Span­nun­­gen‹ begegnet werden. Dazu gehören Themen wie: Wem gehört die Stadt? Stadt und Land – Refigurationen im Spannungsverhältnis sozialer Räume. Pre­karisierung und Gentrifizierung. Parallelgesellschaften oder Mul­ti­kul­tu­ralität? Zivilgesellschaft oder Totalität, Unordnung und Krea­ti­vi­tät.

Dieses Themenfeld, das sich keineswegs ausschließlich auf Berlin be­schrän­ken muss, kann durch Ad-hoc-Gruppen im Rahmen des Kongresses be­handelt werden. Mit einem speziellen ›Call for Curation‹ laden wir über­dies dazu ein, für den Kongress ungewöhnliche und unübliche Ver­an­stal­tun­­gen durchaus auch mit städtischen und anderen externen Akteuren zu die­sem Schwerpunkt anzubieten, die auch außerhalb des Kongresses an ver­schie­denen Orten in der städtischen Öffentlichkeit durchgeführt werden kön­nen.

(2) Daneben bildet die diagnostische Frage nach den sich abzeichnenden Refi­gurationen einen zweiten Schwerpunkt des Kongresses in Berlin: Wel­che Tendenzen der Um_Ordnung über die verschiedensten gesell­schaft­li­chen Bereiche hinweg lassen sich beobachten? Auf welche Weise betreffen diese Um_Ordnungen die verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen, insti­tu­t­­ionellen Felder und andere sozialen Räume? Es geht hier vor allem um Beschreibung, Deutung, Erklärung und Prognose der zentralen gegen­wär­ti­gen gesellschaftlichen Dynamiken. Die Soziologie kann ihr diagnostisches Po­tenzial unter Beweis stellen, das auch für das Selbstverständnis der Ge­sell­schaft von Relevanz ist.

Als Formate hierfür dienen neben Sektions- auch Ad-hoc-Veran­stal­tun­gen sowie Plenen.

(3) Im dritten Schwerpunkt des Kongresses geht es zum einen um das Ver­hält­nis von Soziologie und Gesellschaft bzw. um Soziologie in der Öffent­lich­keit und den Beitrag, den die Soziologie für den Umgang mit Span­nun­gen und Um_Ordnungen leisten kann. Zum anderen geht es um die Frage, inwieweit die Soziologie selbst von den Spannungen und Um_Ordnungen affiziert ist und wie sie als multiparadigmatische Wissenschaft metho­do­lo­gisch und theoretisch mit den gesellschaftlichen Herausforderungen und tech­­nischen Veränderungen umgeht.

Um die genannten Debatten zu intensivieren, möchten wir Vertreter_innen verschiedener theoretischer und methodologischer Ansätze der Soziologie mit­einander ins Gespräch bringen. Dies kann im Rahmen von Plenen, Sek­tions­veranstaltungen oder Ad-hoc-Gruppen geschehen.

Neben diesen Veranstaltungsformaten und den Mittagsvorträgen inter­natio­naler Forscher_innen werden sich abendliche Sonderveranstaltungen auf eine Weise den Themen des Kongresses widmen, die auch eine breitere Öf­fentlichkeit ansprechen soll.

Der Kongress findet an der Technischen Universität Berlin statt, wird aber in Kooperation mit den Soziologieinstituten aller Berliner Hochschulen (unter anderem Freie Universität Berlin, Humboldt-Universität zu Berlin, Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin) durchgeführt. Der Geschichte, der Größe und der Vielfalt der Soziologie in Berlin wird auch durch die enge Ver­­net­zung mit außeruniversitären Forschungseinrichtungen (unter ande­rem Wissen­schafts­zentrum Berlin für Sozialforschung WZB und Berlin-Bran­denburgische Akademie der Wissenschaften) Rechnung getragen.

Zum Call for Papers

CfA: 6 doctoral scholarships „Europe and America in the Modern World“ at the Leibniz Science Campus at the University of Regensburg – Application deadline 17th November

The Leibniz Science Campus „Europe and America in the Modern World“ is offering up to six scholarships for new doctoral researchers lasting a maximum of three and a half years. The scholarships are worth 1,500 EUR per month and will start on 1 March 2020. They will be awarded for an initial 18 months with an extension of two years granted following a progress assessment.

We invite applications from candidates who have completed a Master’s degree (or equivalent), or are close to completing such a degree, with a very good grade in a discipline relevant to the research profile of the Regensburg Leibniz ScienceCampus. The LSC welcomes proposals for doctoral projects that examine the frictions, tensions and multifaceted transformations of globality since around 1800. Projects should explore transatlantic interconnections and exchanges, or offer comparative perspectives on phenomena affecting (parts of) both Europe and America. Projects should be relevant to at least one of the following four Interdisciplinary Research Modules that form the core research profile of the LSC.

The modules are:
1. Transatlantic Political Transformations
2. Cultures and Hierarchies of Translation
3. Transatlantic Trade and Institutions
4. Practices of Belonging (Verheimatlichung)

We also invite proposals that explore the production of knowledge in the field area studies. More details about the Regensburg LSC and the modules can be found at www.europeamerica.de.

The deadline for applications is 17 November 2019. Applications must be submitted electronically via the IOS application portal at http://www.leibniz-ios.de/en/vacancies.html. Applications made by email will not be considered.

Applications must include the following in English or German:
– a covering letter (max. 1 page) outlining your motivation for applying;
– a CV – including a list of publications if applicable;
– copies/scans of degree certificates and grade transcripts, including any language certificates;
– an outline of your proposed doctoral project (6-8 pages, including a concise bibliography and suggestion for a potential supervisor at IOS or the University of Regensburg);
– a detailed schedule outlining a plan of your doctoral studies over a maximum of three and a half years;
– a one-page abstract of your master’s thesis (or equivalent);
– two reference letters from university lecturers or professors.

Any applicant yet to complete a Master’s degree (or equivalent) should include a note from their current supervisor or course leader confirming that you will have completed your degree by 1 March 2020, the start date of the doctoral programme.

In order to make the most of the doctoral program offered by the Leibniz ScienceCampus in Regensburg, candidates should have at least working knowledge of both English and German. Doctoral researchers will be offered opportunities to further develop language skills as part of the program. The opportunity to conduct research and undertake fellowships abroad is part of the program. Scholarship holders will be expected to live and work in Regensburg or its vicinity.

Applications will be assessed by a selection committee made up of the LSC Board of Directors and members of its Steering Committee. Selected candidates will be invited for interviews that are expected to take place in Regensburg or via Skype in the week beginning 9 December 2019.

For more information on the application process, please contact the manager of the ScienceCampus, Dr. Paul Vickers, at campus@europeamerica.de.

The Leibniz Institute for East and Southeast European Studies and the University of Regensburg are equal opportunity employers. The institutions involved in the LSC are committed to the compatibility of family and careers. Applications from women are therefore strongly encouraged. As an international research institution, the LSC welcomes applications from abroad and from candidates of all backgrounds. Applicants with disabilities possessing essentially equivalent qualifications will receive preferential consideration. If applicable, please mention your disability in the application. All information will be treated confidentially.

Please note: Your personal data that you provide during the application procedure will be deleted latest after six months after the end of the application and selection process.

Contact
Paul Vickers
Leibniz-Science Campus „Europe and America in the modern world“
University of Regensburg
Universitätstr. 31
93053 Regensburg

and
IOS – Leibniz Institut for East and Southeast European Science f
Landshuter Str. 4
93047 Regensburg
Ph.: 0941-943 5964
Mail: campus@europeamerica.de

Please see the website for further information

Call for Papers zum Kongress „Warum Netzwerkforschung?“ der Deutschen Gesellschaft für Netzwerkforschung DGNet in Kooperation mit der Schader Stiftung in Darmstadt – Deadline für Abstracts 15. November

Die Deutsche Gesellschaft für Netzwerkforschung DGNet und die Schader-Stiftung bitten um Beitragsvorschläge zum Kongress „Warum Netzwerkforschung?“, der vom 2.-4. März 2020 in Darmstadt stattfindet. Einsendeschluss für Vorschläge ist der 15. November 2019.

Die Netzwerkforschung widmet sich der Analyse von Beziehungsstrukturen. Damit fokussiert sie auf einen für viele Wissenschaftsdisziplinen zentralen Aspekt zum Beschreiben und Verstehen sozialer Prozesse und Zusammenhänge. Das alleine wäre schon Grund genug, sich mit der Netzwerkforschung zu beschäftigen. Allerdings wollen wir genauer hinsehen und fragen, was die Netzwerkforschung kann und was sie besser als andere Forschungsansätze kann. Zahlreiche wissenschaftliche Fragestellungen lassen sich mit Hilfe der Netzwerkperspektive genauer untersuchen und werden erst durch die Netzwerktheorie erklärbar. Andere Fragen lassen sich überhaupt erst durch die „Netzwerkbrille“ erkennen und bearbeiten.

Die Netzwerktagung der DGNet integriert erstmals eigene Slots ihrer Arbeitskreise. Neben dem Call für Plenarvorträge gibt es daher Calls für die Sessions der Arbeitskreise.

* Kongress „Warum Netzwerkforschung?“
Call for Abstracts: Plenarvorträge

* Arbeitskreis „Netzwerke und Soziale Arbeit“
Call for Abstracts: Präsentationen und Kurzvorträge „Warum Netzwerkforschung in der Sozialen Arbeit?“

* Arbeitskreis „Qualitative Methoden der Netzwerkforschung“
Call for Abstracts: Beiträge zur Forschungswerkstatt

* Arbeitskreis „Stadt, Land, Netzwerke“
Call for Abstracts: Inputvorträge zum Werkstattgespräch „Warum Netzwerkforschung in Stadt, Land und Region?“

* Arbeitskreis „Organisatorische Netzwerkforschung“
Call for Abstracts: Diskussionsbeiträge

Bitte reichen Sie Ihre Beitragsvorschläge in Form eines Abstracts von maximal 300 Wörtern bis zum 15. November 2019 bei der Schader-Stiftung (netzwerkforschung@schader-stiftung.de <mailto:netzwerkforschung@schader-stiftung.de>) ein. Geben Sie bitte mit einem Stichwort an, für welchen Teil des Kongresses Sie einen Beitrag vorschlagen.

Weitere Information entnehmen Sie bitte dem vollständigen Text des Calls, der als PDF-Datei angehängt ist.

Mit herzlichen Grüßen aus Darmstadt,

i. A. Dr. Tobias Robischon

Dr. Tobias Robischon
Wiss. Referent
Schader-Stiftung
Goethestr. 2
64285 Darmstadt
Tel: 06151-1759-12
Fax: 06151-1759-25
Mail: robischon@schader-stiftung.de
www.schader-stiftung.de

Zum Call for Papers

CfP: Beiträge für ein Sonderheft mit dem Schwerpunkt „Feministisches Philosophieren interkulturell und postkolonial“ für polylog – Zeitschrift für interkulturelles Philosophieren gesucht – Deadline für Abstracts 31. November

Die Herausgeber von polylog – Zeitschrift für interkulturelles Philosophieren bitten für die Sonderausgabe „Feministisches Philosophieren – interkulturell und postkolonial“ um die Zusendung von Beiträgen mit max. 40.000 Zeichen in deutsch, englisch, spanisch oder französisch bis zum 30. November 2019 an 43@polylog.net.

Die Beiträge werden in einem anonymen Reviewverfahren begutachtet. Beiträge aus nicht-europäischen Denktraditionen sind besonders willkommen. Voraussichtliches Erscheinungsdatum ist Juli 2020.

Aus interkultureller und postkolonialer Perspektive ergeben sich viele Fragen an feministische und “gender” philosophische Debatten, z.B. nach normierenden und rassifizierten gender Konstruktionen, nach Frauenbefreiungsdiskurse, die zur Legitimation des Kolonialismus bei trugen und nach der Reproduktion globaler Macht verhältnisse innerhalb feministischen Denkens. Besondere Herausforderungen stellen die Infragestellung der globalen Geltung von Konzepten wie gender dar, die interkulturelle Vielfalt von Vorstellungen von Geschlechtergerechtigkeit und Versuche, die Verbindung von Geschlechterverhältnissen, kolonialer Gewalt und Heteronormativität zu denken.

Reflexionen auf exkludierende Konzeptionen des Wissens eröffnen auch neue Blicke auf philosophische gender/ frauenrelevante oder indigene Denktraditionen jenseits dessen, was in „westlicher“ Perspektive als emanzipatorisch oder befreiend gilt. Diese Denkansätze gehen oft auch einher mit realen Kämpfen um Autonomie und Überlebensstrategien und hier werden auch neue Gegenstandsbereiche interkulturellen Philosophierens eröffnet. Die geplante Nummer von polylog. Zeitschrift für interkulturelles Philosophieren soll die erwähnten Debatten weiterführen.

Wir freuen uns über Beiträge zu folgenden Themen:
* (Neo)Kolonialismus und Frauenbefreiungsdiskurse
* strukturelle Verquickun g von Geschlechterverhältnissen und kolonialer Gewalt
* Vielfältige/interkulturelle/kritische Konzepte von gender oder Geschlechtergerechtigkeit
* Feministische/frauenorientierte Theorien im Kontext globaler Zivilisationen und Kulturen
* Philosophieren aus marginalisierter Perspektive wie beispielsweise zu Heilung, Leiden, etc.

Zum Call for Papers

CfP: Conference „Open Science Conference 2020“ in Berlin – Deadline for Abstracts/Papers/Speakers 11th November

This call invites the research community as well as further important stakeholders of the Open Science movement to submit an abstract. If you have any questions please feel free to contact osc2020@easychair.org.

We invite you to submit project presentations and other contributions covering topics including (but not limited to):
* Recent innovations to support open science practices and their application and acceptance in scientific communities
* Empirical studies and use cases about the scientific benefit of open science practices and their impact in society
* Best practices dealing with open science education and science communication to different target groups in the broad public

Please submit your abstract as PDF which describes the main idea, the practical relevance, and its innovative, scientific, and/or societal impact. The abstract may not be longer than 500 words. To enable blind review the abstract must be submitted in a fully anonymous format so that the respective PDF (including metadata) does not contain any information that might reveal the authors’ identity, e.g., author names, project names, links to project websites, own publications. Submissions that are not in line with these conditions of anonymity will be rejected and excluded from the review. All contributing authors should be added in the metadata of the submission system. There is a limit of two submissions per corresponding/first author. Please be aware that you cannot apply for both Call for Poster Presentations (as corresponding/first author) and Call for Speakers.

All submissions will be peer-reviewed by the members of the programme committee and the review board. Authors of accepted abstracts will be invited to present a poster at the conference. The most outstanding contributions can also be presented as short talk (15 min). The abstract, the poster, and the short talk must be submitted and presented in English.

To also contribute to the Open Science movement, the programme committee will publish the scientific justification for acceptance on the conference website. All accepted abstracts as well as corresponding posters and short talks will be displayed on the conference website. Posters and short talk presentations must be licensed at least as CC-BY 4.0.

Please send your submission as PDF document via EasyChair (requires free EasyChair account): https://easychair.org/conferences/?conf=osc2020

Important dates
Abstract submission deadline: 11th October 2019
Notification of acceptance / rejection: 9th December 2019
Final submission of abstract: 17th January 2020
Submission for free poster printing service (optional): 14th February 2020
Final submission of poster and short talks: 28th February 2020
Conference date: 11th-12th March 2020, Berlin, Germany
Call for Speakers
Carefully selected plenary talks given by international experts are an essential part of the conference programme. Speakers are invited by the programme committee. With this call we invite you to apply for a plenary talk at the conference. Talks should address Open Science aspects on a broader level and cover topics including (but not limited to):

Resume on open science practices and their application and acceptance in scientific communities
Overview on existing research on the scientific benefit of open science practices and their impact in society
Overview on open science education and science communication to different target groups in the broad public
Please submit your application as PDF including an outline of your talk and the benefit for the conference (not more than 500 words) as well as title, CV (including talks as invited speaker), affiliation, and contact details.

All submissions will be peer-reviewed by the members of the programme committee. Authors of accepted applications will be invited to give a plenary talk (30min) at the conference. The application and talk must be in English. The presentation must be licensed at least as CC-BY 4.0. Travel expenses including conference fees and accommodation costs are covered. Please be aware that you cannot apply for both Call for Speakers and Call for Poster Presentations (as corresponding/first author).

Please send your application as PDF document to osc2020@easychair.org.

Important dates
Abstract submission deadline: 11th October 2019
Notification of acceptance / rejection: 9th December 2019
Conference date: 11th-12th March 2020, Berlin, Germany

Call for Poster Presentations and Speakers

CfP: Nachwuchskonferenz „DaF-/DaZ-Unterrichtsforschung aktuell: Lernende, Lehrende, Lehrwerke“ an der Universität Marburg – Deadline für Abstracts 15. Dezember

Im Vorfeld der nächsten Jahrestagung Deutsch als Fremd- und Zweitsprache, die von der Universität Marburg in Kooperation mit dem Fachverband Deutsch als Fremd- und Zweitsprache (FaDaF e.V.) ausgerichtet wird, findet auch 2020 wieder eine Nachwuchskonferenz statt.

Der Kern der fremdsprachendidaktischen Forschung ist das Lehren und Lernen von Sprachen in institutionellen und außerinstitutionellen Kontexten. Auf der Nachwuchskonferenz DaF-/DaZ 2020 steht das Erforschen der Lehr-Lern-Prozesse und Bedingungen im Kontext des Unterrichts im Zentrum des Interesses. Dabei sollen einige Faktorenkomplexe, die das Lehren und Lernen des Deutschen als Zweit- und Fremdsprache bestimmen, in den Fokus rücken: der Unterricht, beeinflusst durch Lehr-Lern-Inhalte, Curricula, Lehrwerke etc. und personenbezogene Faktoren wie Lehrende und Lernende.

Die Konferenz bietet den DaF-/DaZ-NachwuchswissenschaftlerInnen die Möglichkeit, ihre aktuellen Forschungsprojekte vorzustellen und dabei den Schwerpunkt auf die DaF-/DaZ-Forschung zu Lernenden, Lehrenden und Lehrwerken im Unterricht im In- und Ausland zu legen. Wir laden alle DaF-/DaZ-NachwuchswissenschaftlerInnen ein, ihre Projekte in Form von einem Vortrag oder Poster zu präsentieren und sich mit interessierten KollegInnen darüber auszutauschen.

Wenn Sie Ihr Forschungsprojekt als Vortrag (20 Minuten + 10 Minuten Diskussion) oder Poster (Rundgang; DIN A0, hochkant) vorstellen und diskutieren möchten, reichen Sie uns Ihren Beitragsvorschlag bitte bis zum 15. Dezember 2019 über ein Formular auf der Webseite ein.

Beachten Sie: Ihr Abstract sollte einen Umfang von max. 3000 Zeichen nicht überschreiten (inkl. max. fünf relevanter Literaturangaben, bitte Vorlage beachten).

Sie erhalten bis zum 1. Februar 2020 eine Rückmeldung, ob Ihr Beitrag angenommen werden konnte.

Das Programm der Nachwuchskonferenz wird durch teilnehmerorientierte Workshops und/oder Vorträge ergänzt. Das endgültige Programm wird ab Februar 2020 auf bekanntgegeben.

Zum Call for Papers

CfP: FaDaF Jahrestagung 2020 „DaF und DaZ im Zeichen von Innovation und Tradition“ an der Universität Marburg – Deadline für Abstracts 31. Dezember

Die nächste Jahrestagung DaF/DaZ wird vom Team der Abteilung Deutsch als Fremdsprache der Universität Marburg in Kooperation mit dem Fachverband Deutsch als Fremd- und Zweitsprache (FaDaF e.V.) vom 26.-28. März 2020 ausgerichtet. Wie in den vergangenen Jahren werden Vorträge und Workshops in den folgenden vier Themen­schwerpunkten (TSP) und zwei Praxisforen ange­boten:

TSP 1: Lernersprachenanalyse. Von der Beschreibung lernersprachlicher Merkmale zur Optimierung gesteuerter Erwerbsprozesse:

Im Rahmen dieses breitgefächerten Spektrums der Lernersprachenanalyse laden wir herzlich zur Einreichung von Beiträgen ein, die den skizzierten Gegenstandsbereich hinsichtlich des Deutschen als Lernersprache weiter erschließen und insbesondere auf folgende Forschungsfragen eingehen:

* Welche Besonderheiten kennzeichnen das Deutsche als Lernersprache, z.B. hinsichtlich schwer erlernbarer Phänomene oder unterschiedlicher inter- und intralingualer Transferprozesse?
* Wie bedingen innere und äußere Einflussfaktoren wie Kommunikationskontexte (gesteuert/ungesteuert, Zweitsprache/Fremdsprache, schriftlich/mündlich), Alter, Sprachlerneignung, Selbststeuerung und Sprach(lern)bewusstsein den lernersprachlichen Entwicklungsprozess?
* In welchem Verhältnis stehen lernersprachliche Erwerbsfolgen und Kompetenzen auf verschiedenen Ebenen des sprachlichen Aneignungsprozesses (z.B. Grammatikerwerb, Flüssigkeit, Komplexität, Angemessenheit, Handlungsflexibilität) zueinander?
* Welche kommunikativen Zwecke können Lernende in verschiedenen Stadien lernersprachlicher Entwicklung im Unterricht und in außerschulischen Handlungskontexten erfüllen?
* Welche Rolle spielen Lernersprachen im Zusammenhang mit didaktischen und methodischen Überlegungen? Wie können Befunde aus der Lernersprachenanalyse für den Fremdsprachenunterricht nutzbar gemacht werden?
* Welche methodischen Verfahren der Erhebung, Aufbereitung und Auswertung lernersprachlicher Daten bieten sich für welche Forschungsfragen und Zielgruppen an?
* Wie kann die Effizienz spezieller Vermittlungsmethoden gemessen werden?
* Welche Wirkung haben lernersprachliche Phänomene (z.B. phonetische Abweichungen oder grammatische Fehler) auf die Wahrnehmung und Beurteilung der Lernenden durch kompetente SprecherInnen der Zielsprache?

TSP 2: Berufs-, Bildungs- und Wissenschaftssprache. Anspruch, Vorgaben und Wirklichkeit:

Wer sich Deutsch als Berufs-, Bildungs- oder Wissenschaftssprache aneignet, tut dies zumeist mit Blick auf bestimmte Berufs-, Studien- und Ausbildungsziele. Das Erreichen dieser Ziele ist häufig an sprachliche Mindestanforderungen gebunden, die von Bildungsinstitutionen und zum Teil auch von Arbeitgebern meist unter Verwendung der Niveaustufen des GER vorgegeben werden. Dabei kommt es häufig zu Diskrepanzen zwischen den institutionell festgeschriebenen und den tatsächlich benötigten berufs-, bildungs- und wissenschaftssprachlichen Kompetenzen.

Unter diesem Tagungsschwerpunkt sollen Ansprüche, Vorgaben und sprachpraktische Wirklichkeit in verschiedenen institutionellen und arbeitsmarktlichen Kontexten thematisiert und einander gegenübergestellt werden. Sprachstrukturelle, sprachdidaktische und sprachpolitische Überlegungen stehen dabei im Mittelpunkt. Erwünscht sind Beiträge zu den folgenden Fragestellungen:

* Wie verhalten sich die Konzepte von Berufs-, Bildungs- und Wissenschaftssprache zueinander und zur Alltagssprache? Wie lassen sie sich terminologisch, systematisch und theoretisch abgrenzen bzw. zueinander ins Verhältnis setzen?
* Welche sprachlichen Charakteristika weisen Berufs-, Bildungs- und Wissenschaftssprache auf? Welche sprachstrukturellen Unterschiede gibt es, auch im Vergleich zu den Herkunftssprachen?
* Welcher Bedarf besteht hinsichtlich deutscher Sprachkenntnisse in den jeweiligen Fächern, Disziplinen, Berufsfeldern? Wie unterscheidet sich der Bedarf institutionenspezifisch (Universitäten, Hochschulen, Bildungsträger, Wirtschaftsunternehmen, Schulen)?
* Wie wird zwischen den verschiedenen Etappen eines Bildungsprozesses unterschieden?
* Wie werden im Sinne einer Teilnehmerorientierung auch subjektive Bedarfe von Sprachlernenden in Bezug auf den Auf- und Ausbau ihrer sprachlichen Handlungskompetenz eingebunden?
* Wie werden im gesteuerten Erwerb von Berufs-, Bildungs- und Wissenschaftssprache Lernziele definiert und Kompetenzen beschrieben? Welche Sprachniveaus gemäß GER werden im deutschsprachigen Raum für Schule, Studium und Beruf gefordert, und welche Unterschiede bezüglich der Niveau-Vorgaben gibt es?
* In welchem Verhältnis stehen theoretisch formulierte Ansprüche bezüglich bestimmter Sprachniveaus und tatsächliche sprachpraktische Anforderungen zueinander? Inwiefern wird berücksichtigt, dass es in der Praxis oftmals große Unterschiede zwischen den tatsächlich erforderlichen rezeptiven und produktiven sprachlichen Kompetenzen gibt?
* Welche diagnostischen Verfahren der Sprachstandserhebung bieten sich an, um förderbedürftige Sprachbereiche zu identifizieren und Sprachstände im berufs-, bildungs- und wissenschaftssprachlichen Erwerbsprozess zu dokumentieren? Welche Qualitätsmerkmale und Gütekriterien bedingen die Auswahl geeigneter Verfahren?
* Welche Vermittlungskonzepte und Lehrmaterialien eignen sich für den Erwerb der jeweils charakteristischen sprachlichen Strukturen? Wie könnten diese für die Lehrwerksentwicklung und Lehrkräftequalifizierung genutzt werden? Gibt es Kriterien zur Entwicklung und Evaluation solcher Konzepte und Materialien?
* Welche expliziten – oder evtl. auch impliziten – sprachpolitischen Positionen zum Stellenwert des Deutschen bzw. zu den sprachlichen Zugangsvoraussetzungen für Hochschulen, Aus- und Weiterbildungsinstitutionen gibt es?

TSP 3: Professionalisierung von Lehrkräften und digitale Kompetenzen:

Im Themenschwerpunkt 3 „Professionalisierung von Lehrkräften und digitale Kompetenzen“ möchten wir aktuelle Ansätze der Professionalisierung von Lehrerinnen und Lehrern für Deutsch als Fremdsprache und Deutsch als Zweitsprache diskutieren. Dabei sollen die mit der zunehmenden Digitalisierung von Lehr-/Lernprozessen in Schule und Erwachsenenbildung anstehenden Herausforderungen in besonderem Maße adressiert werden. Es sind jedoch auch weitere Aspekte von Professionalisierung erwünscht, z.B. die sich auf der Basis von Modellen mit den professionellen Kompetenzen von Lehrpersonen in DaF und DaZ beschäftigen. Mögliche Fragen, zu denen Beiträge eingereicht werden können, sind:

* Welche aktuellen Entwicklungen im Bereich der Aus-, Fort- und Weiterbildung von DaF/DaZ-Lehrkräften sind zu verzeichnen und wie werden sie beforscht?
* Welche digital gestützten Formate gibt es im Bereich der DaF/DaZ-Lehrkräfteausbildung? Wie sind diese aufgebaut und in welcher Beziehung stehen sie zur Kompetenzentwicklung der Lehrkräfte?
* Welchen Stellenwert hat Lehrkräfteprofessionalisierung in aktuellen bildungspolitischen Diskussionen (z. B. curriculare Entwicklungen in der akademischen Lehrkräftebildung, Rezeption von DigiCompEdu, GeR)?
* Welchen Einfluss hat die eigene professionelle Wahrnehmung auf die Kompetenzentwicklung? Wie wird DaF/DaZ-Lehrkräfteprofessionalisierung theoretisch sowie methodisch-methodologisch erfasst?
* Welche medien- und/oder fachdidaktischen Kompetenzen benötigen angehende DaF/DaZ-Lehrkräfte?

TSP 4: Kulturelles Lernen im DaF- und DaZ-Unterricht: reflexiv oder normativ orientiert?

In der TSP-Arbeit möchten wir den aktuellen Stand der Diskussion zu Landes- und Kulturkunde-Konzepten im DaF/DaZ Unterricht kritisch reflektieren und im Diskurs um die explizit geforderte (etwa in den Orientierungskursen des BAMF) und implizit praktizierte Wertevermittlung verorten. Die Interdependenz von Sprach- und Kulturlernen stellt eine der Grundannahmen des GER (2001: 17) dar („dass sich die Spracherfahrung eines Menschen in seinen kulturellen Kontexten erweitert“) und wird von der DaF/DaZ-Forschung seit mindestens zwei Jahrzehnten deklariert und immer wieder bekräftigt. Länderübergreifend betrachtet ist die Vermittlung der kulturellen Dimension von Sprache jedoch weder fest noch einheitlich in den Rahmencurricula und Lehrplänen verankert. Darüber hinaus koexistieren zahlreiche Kulturbegriffe. Dasselbe gilt für die Definition von Werten.

Als prosoziale Orientierung, die die Grundlage des menschlichen Zusammenlebens bildet, sind Werte situativ durch soziale, kulturelle und historische Kontexte bedingt und damit veränderlich und verhandelbar. Entsprechend vielfältig sind die Ansichten darüber, ob, in welchen Unterrichtsformaten und auf welche Weise Wertevermittlung im (landes- und kulturkundlichen) DaF/DaZ-Unterricht erfolgen kann und soll. Das Spektrum reicht von normativer Kultur- und Wertevermittlung bis zu verschiedenen Formen diskursiven, kulturreflexiven Lernens. Fragestellungen und Forschungsergebnisse in diesem Spannungsfeld sind für den TSP besonders interessant, z.B.:

* zur systematischen (nicht exemplarischen) Analyse der Rahmenbedingungen und Inhalte (z.B. Lehrpläne, Curricula, Lehrwerke) von Landes- und Kulturkunde im DaF/DaZ-Unterricht
* zur empirischen Erforschung (z.B. Beobachtungen von Unterrichtssettings; Schüler und Lehrerverhalten, -interaktion und -einstellungen [attitudes, beliefs] usw.)
* zur Theoriebildung und Evaluation theoretischer Konzepte im Bereich Landes- und Kulturkunde sowie der Wertevermittlung
* zu evaluierten Ansätzen zur Umsetzung von Landes- und Kulturkunde-Konzepten in der Praxis bzw. aus der Praxis
* zu konzeptionellen und/oder evaluierten Konsequenzen für die Aus- und Fortbildung von Lehrkräften.

Praxisforum A: Unterricht:

Das Forum versteht sich zum einen als Plattform reflektierter Praxis für die Vorstellung und Diskussion von erprobten Unterrichtsentwürfen und zum anderen als Plattform neuer didaktischer Ansätze und Projekte, deren Ergebnisse für die Unterrichtspraxis im In- und Ausland von besonderer Relevanz sind. Im Fokus steht diesmal das Thema Best / Practice Digitalisierung.
Digitale Medien sind heutzutage aus einem handlungs- und lernerorientierten Fremdsprachenunterricht nicht mehr wegzudenken. Ihr Einsatz im DaF-/DaZ-Unterricht führt zum Entstehen einer neuen Lernkultur, die wiederum neue Lernchancen mit sich bringt. Eine Voraussetzung für ihren sinnvollen, effizienten und zielgruppengerechten Einsatz ist eine solide Medienkompetenz der Lehrkräfte sowie die Reflexion des Umgangs mit digitalen Medien in und außerhalb des Unterrichts.

In Ihrem Beitrag können Sie im Praxisforum A „Best / Practice Digitalisierung“ z.B. auf folgende Fragen eingehen:

* Welche Projekte mit dem Einsatz digitaler Medien sind im DaF-/DaZ-Unterricht möglich?
* Welche digital gestützten Lehr- und Lernszenarien sind im Hochschul- bzw. Schulbereich denkbar?
* Wie kann man das Mobile Learning effizient in den DaF-/DaZ-Unterricht integrieren bzw. welche Zusatzangebote sind sinnvoll?
* Wie kann man der Heterogenität im Klassenraum durch digitale Medien begegnen?
* Welche Potenziale haben digitale Medien für die Aus- und Weiterbildung von DaF-Lehrkräften im Ausland?
* Welche e-Twinning-Projekte sind besonders erfolgreich?
* Welche Ansätze gibt es zur Vermittlung von Sprachkompetenzen über Soziale Medien (Facebook, Instagram etc.)?
* Wie können digitale Medien im berufsorientierten Unterricht im In- und Ausland genutzt werden?

Aber auch andere unterrichtsrelevante Themen mit Bezug zur Digitalisierung sind im Forum willkommen.

Praxisforum B: Beruf und Qualifizierung:

Dieses Forum versteht sich als Angebot zur Weiterqualifikation sowohl von DaF-/DaZ-AbsolventInnen, seien sie als LehrerInnen, als WissenschaftlerInnen oder in anderen DaF-/DaZ-relevanten Arbeitsfeldern beschäftigt. Für Praxisforum B können keine Vortragsvorschläge eingereicht werden. Es werden gezielt ReferentInnen angeworben.

Zum Call for Papers auf der Hompage der Jahrestagung

Einladung zum Mitmachen: Videowettbewerb zu den Erasmusdays 2019 vom 10.-12. Oktober

An den #ErasmusDays, die vom 10. bis 12. Oktober 2019 stattfinden, feiern Bildungseinrichtungen in der ganzen Welt die europäische Zusammenarbeit mit Erasmus+. Wir laden Bildungseinrichtungen dazu ein, mitzufeiern! Egal, ob Sie ein Erasmus+ Projekt an Ihrer Einrichtung haben oder nicht: Die einzige Teilnahmebedingung ist die Begeisterung für Europa und europäische Projektarbeit. Schulen, die an dem Termin in den Ferien sind, können trotzdem mitmachen und die #Erasmusdays einfach später im Oktober feiern.

Wie können Sie mitmachen?
Nehmen Sie an unserem Videowettbewerb zu den #ErasmusDays teil.
Nutzen Sie unser Mitmachplakat #ErasmusDays, das wir Ihne kostenos zusenden: Gestalten Sie dieses Plakat und schicken uns ein Foto!
Beteiligen Sie sich mit Aktionen zu Erasmus+ und tragen sie auf der Erasmus+-Weltkarte ein.

Überlegen Sie sich eine Aktion für Ihre Schule und/oder Hochschule und Universität. Ob ein Projekttag, eine Ausstellung, ein Foto-Wettbewerb, ein Europa-Quiz, eine Luftballon-Aktion, ein Konzert, ein Radio-Beitrag, eine Podiumsdiskussion, ein Tag der offenen Tür, ein Sport-Event – alles ist denkbar!

Zur Ausschreibung und der interaktiven Landkarte mit den Pins

CfP: Beiträge für die Mercator Nachwuchstagung 2020 „Sprachliche Bildung in der digitalisierten Gesellschaft“ gesucht – Deadline für Abstracts 11. November

Am 17. Februar 2020 findet – im Vorfeld zur Jahrestagung des Mercator-Instituts – eine Tagung für den wissenschaftlichen Nachwuchs zum Thema „Sprachliche Bildung in der digitalisierten Gesellschaft“ statt.

Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler der Erziehungswissenschaft, Bildungsforschung, Psychologie, (Psycho-)Linguistik, der Sprach- und Fachdidaktik sowie aus dem Bereich der interkulturellen Kommunikation, die an einem Forschungsvorhaben zu dem Thema (mit-)arbeiten, können Beiträge einreichen und sich für die Teilnahme an der Nachwuchstagung bewerben. Darüber hinaus ist eine kostenlose Teilnahme an der anschließenden Jahrestagung des Mercator-Instituts möglich.

Den Call for Papers und weitere Informationen finden Sie im pdf weiter unten. Beiträge können bis zum 11. November 2019 eingereicht werden.

Kontakt:
Mercator-Institut für Sprachförderung und Deutsch als Zweitsprache
Karolin Groos
Mail: karolin.groos@mercator.uni-koeln.de

Zum Call for Papers

CfP: Int. Spring Conference „How networks matter. Theoretical, methodological and empircal advances on network mechanisms and effects“ at the University of Bremen – Deadline for Abstracts 15th November

The Spring Conference of the Section on Social Network Analysis of the German Sociological Association (DGS/GSA) organises an int. conference dealing with the topic „How networks matter. Theoretical, methodological and empirical advances on network mechanisms and effects“ from 6th-7th February 2020 at the University of Bremen.

There are still a lot of open questions with regard to the processes and mechanisms of how social networks matter and the conditions and contexts of networks effects. For instance, theoretical challenges are the modeling of the source and nature of social influence and network effects, and distinguishing between effects of media, the social environment and specific influencing individuals (Kadushin 2012). Still, a basic question is how interactional networks contribute to constructing reference groups as important aspects of social comparisons and social influence (Marsden/Friedkin 1993). Methodological challenges concern establishing causality and disentangling of influence and selection processes, among others.

At the conference we will discuss theoretical, methodological and empirical challenges and advances in the study of network processes, mechanisms and effects. Especially, we would like to create the opportunity for exchange and dialogue between different, and often disconnected, theoretical perspectives and methodological approaches to research on social networks.

We invite papers contributing to the following topics:
* Theoretical concepts and models of the ways social networks affect individual and collective action;
* Methodological considerations and methodical advances on how to investigate social influence, network mechanisms and network effects, such as the smart combining of methods (multi-methods, mixed methods);
* Ways of treating the promises and problems arising from causality and the concurrency of influence and selection processes;
* Empirical studies on network effects and mechanisms in various areas of network research, such as personal networks, organizational networks, or social movements.

When and Where: 6th & 7th February 2020 at the University of Bremen
Important dates: Sound abstract (max. 2 page) submission deadline: 15th November 2019
Notification of acceptance: 1st December 2019

Please submit your abstract to raphael.heiberger@uni-stuttgart.de and betina.hollstein@uni-bremen.de

Please see the website for further information