Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) schreibt in Kooperation mit der Türkisch-Deutschen Universität (TDU) in Istanbul die Stelle der Fachkoordination (Langzeitdozentur mit Führungs- und Koordinierungsaufgaben) der kultur- und sozialwissenschaftlichen Fakultät der TDU aus.
Die Tätigkeit soll zum 1. September 2019 aufgenommen werden. Die Stelle wird von türkischer Seite eingerichtet sowie vom DAAD – nach dem DAAD-Langzeitdozentenmodell (je nach akademischer Qualifikation) – gefördert.
Zu den Arbeitsfeldern der Fachkoordinatorenstelle zählen:
- Entwicklung von Initiativen zur Weiterentwicklung der Fakultät, in enger Zusammenarbeit mit der Dekanin, der Universität Heidelberg als federführender Hochschule für die Fakultät der Kultur- und Sozialwissenschaften vertreten durch die Vize-Präsidentin, und weiteren deutschen Hochschulpartnern (s.u.);
- Institutionalisierung von fakultäts- und institutsweiten Verfahren an der TDU und Koordination universitärer Ablaufprozesse unter Beteiligung des TDU-Kollegiums sowie der deutschen Projektpartner;
- Entwicklung von Initiativen zur Qualitätsverbesserung bestehender Studiengänge;
- Evaluation von Wissenschaftsprojekten des TDU Kollegiums;
- Vernetzung der Fakultät mit führenden türkischen und internationalen Hochschulen, Forschungszentren und -netzwerken in der Türkei und in Deutschland;
- Mitarbeit bei der Entwicklung von Austauschprogrammen (z.B. ERASMUS);
- Anleitung junger WissenschaftlerInnen bei Forschungsprojekten;
- Vorbereitung von PhD-Programmen;
- Mitwirkung bei Forschungsvorhaben der TDU im Bereich der Kulturwissenschaften und/oder anderer Fachbereiche der Fakultät;
- Organisation von Tagungen/Veranstaltungen;
- Durchführung von deutsch- und/oder englischsprachigen Lehrveranstaltungen in den Kulturwissenschaften (i.d.R. 4-6 SWS);
- Konzeptionelle Mitarbeit bei der Entwicklung und Koordination neuer Studiengänge an der Fakultät, in enger Zusammenarbeit mit der Dekanin der Fakultät und der Universität Heidelberg sowie weiteren Partnern;
- Initiativen zur Einwerbung von Drittmitteln.
Rechtliche Verankerung
Aus der deutsch-türkischen Regierungsvereinbarung zum Aufbau der TDU, Art. 6:
(1) Beide Seiten werden darauf hinwirken, dass Forschung, Lehre und Studium wie auch die Organisationsstruktur der Hochschule im Rahmen der türkischen Gesetzgebung von beiden Seiten in gemeinsamer partnerschaftlicher Verantwortung gestaltet werden.
(2) Insbesondere soll darauf hingewirkt werden, dass diejenigen deutschen Hochschulen, die gemeinsam mit der Deutsch-Türkischen Universität ihre Abschlüsse anbieten, hinreichende Mitwirkungsmöglichkeiten bei allen für die Qualitätskontrolle wichtigen Entscheidungen haben. Es wird sichergestellt, dass die deutschen Universitäten im Rahmen des Möglichen auch in informeller Weise in die Aktivitäten der Deutsch-Türkischen Universität miteinbezogen werden.
(3) Die deutsche Seite wird durch einen Koordinator im Rektorat der Universität vertreten, der im Auftrag des Hochschulkonsortiums und der finanzierenden deutschen Stellen die administrativen und akademischen Belange der deutschen Seite vor Ort koordiniert und diese gegenüber den Organen der Universität vertritt. Auf der Ebene der Fakultäten nimmt je ein deutscher Fachkoordinator die Interessen des deutschen Konsortiums wahr.
Voraussetzungen:
Qualifikation zum Hochschullehrer zur Hochschullehrerin (Habilitation/Privatdozentur bzw. dem gleich kommende wissenschaftliche Leistungen in den Kulturwissenschaften oder einem geistes- oder sozialwissenschaftlichen Fach mit kulturwissenschaftlicher Ausrichtung). Bewerberinnen und Bewerber sind in Forschung und Lehre ihres Faches ausgewiesen.
Erforderlich sind zudem: Mehrjährige Lehr- und Forschungstätigkeit an einer deutschen Hochschule, Erfahrungen im Bereich der internationalen Hochschulpolitik und -entwicklung und Expertise hinsichtlich internationaler Hochschulprojekte und Hochschulzusammenarbeit. Erfahrung im Aufbau und bei der Entwicklung neuer Studiengänge, organisatorischer Einheiten oder Strukturen. Der Lebensmittelpunkt sollte während der letzten beiden Jahre vor der Bewerbung in der Bundesrepublik Deutschland gelegen haben.
Deutschkenntnisse auf muttersprachlichem Niveau sind zwingend notwendig. Englische Sprachfähigkeiten sind notwendige Voraussetzung. Türkisch-Kenntnisse sind wünschenswert. Die Ausschreibung richtet sich an Bewerber/innen mit deutscher bzw. EU-Staatsangehörigkeit. Türkische Staatsbürger können in der Türkei nur nach türkischem Beamtenrecht eingestellt werden. Mit Bezug auf die türkische Gesetzgebung werden deshalb Bewerber mit doppelter Staatsangehörigkeit gebeten, sich direkt an die TDU zu wenden. (Die türkische Gesetzgebung (Gesetz über internationales Privat- und Verfahrensrecht, Artikel 4/1-b) schreibt vor, dass im Falle der Mehrstaatlichkeit bei gleichzeitiger türkischer Staatsbürgerschaft das türkische Recht angewandt werden soll.)
Wir erbitten folgende Unterlagen:
- Bewerbungsformular (integrativer Bestandteil der Online Bewerbung über das DAAD-Portal)
- Darstellung des wissenschaftlichen und beruflichen Werdegangs
- Publikationsliste
- Liste der bislang durchgeführten Lehrveranstaltungen
- Unbeglaubigte Kopien von Zeugnissen und Urkunden (Staatsexamen,
Diplom, Magister, Promotion, Habilitation, Berufungen) - ggf. Arbeitszeugnisse- Passbild
- Begründung für Ihr Interesse an der Stelle (Motivationsschreiben).
Bewerbungsschluss ist der 18. Februar. Es erfolgt eine Vorauswahl auf Basis der eingereichten Unterlagen. Die Auswahl erfolgt im Rahmen eines persönlichen Vorstellungsgespräches durch Vertreter des Konsortiums Türkisch-Deutsche Universität (K-TDU) und der TDU.
Beschreibung Dienst- und Arbeitsort:
Die TDU in Istanbul ist eine staatliche Universität die auf der Grundlage eines Regierungsabkommens zwischen der Republik Türkei und der Bundesrepublik Deutschland gegründet wurde und mittelfristig 5.000 Studierende umfassen soll. Als ein besonderes Element der Internationalisierungsstrategie deutscher Hochschulen dient sie dem Ausbau der deutsch-türkischen Kooperation in Wissenschaft und Forschung. Dabei stehen der TDU ein deutsches Hochschulkonsortium mit 37 Mitgliedshochschulen und dem Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) zur Seite. Sechs der Hochschulen sind federführend für den deutschen Beitrag beim Aufbau der TDU-Fakultäten zuständig, sie stellen die Vizepräsidenten des deutschen Konsortiums. Präsidentin des Konsortiums ist Frau Prof. Rita Süssmuth. Das Projekt wird auf deutscher Seite aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) über den DAAD gefördert.
Die Federführung für den Aufbau der Fakultät für Kultur- und Sozialwissenschaften liegt auf deutscher Seite bei der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg. Die einzelnen Studiengänge werden in enger türkisch-deutscher Zusammenarbeit konzipiert (deutsche Projektpartner im Folgenden in Klammern).
Die kultur- und sozialwissenschaftlichen Studiengänge an der TDU umfassen momentan den Bachelor Kultur- und Kommunikationswissenschaften (Universität Bayreuth) und den Master-Studiengang Interkulturelles Management (Universität Passau).
Homepage der TDU: www.tau.edu.tr
Kontakt:
Annette Verhoeven (DAAD, Referat P 25)
verhoeven@daad.de
Inhaltliche Fragen:
Prof. Dr. Vera Nünning (Universität Heidelberg)
vera.nuenning@urz.uni-heidelberg.de