Portugal ist eines der ganz wenigen Länder in Europa, in dem rechtspopulistische Parteien kaum Erfolg haben. Und das verwundert auf den ersten Blick: Denn Portugal traf die Finanzkrise in Europa mit am stärksten. Die Folgen waren hohe Arbeitslosigkeit, Auswanderung und harte Sparmaßnahmen.
Was sind die Gründe für den fehlenden Rückhalt für rechtspopulistische Bewegungen in Portugal? Die Podcastreihe möchte dem auf den Grund gehen.
Die Reihe besteht aus fünf Reportagen mit unterschiedlichen Schwerpunkten aus einer Nation, deren Seefahrer einst die Welt entdeckten – und in der auch Konservative weltoffen sind.
Reportage „Schwache Rechtspopulisten, starke Kommunisten“:
Portugal ist eins der wenigen Länder in Westeuropa, in denen die Kommunistische Partei noch punkten kann. Ihre Mischung aus linkem Patriotismus, eurokritischer Haltung und bürgernaher Lokalpolitik ist ein Grund dafür, dass rechtsextreme Parteien hier keinen Erfolg haben.
Reportage „Der Präsident ist stets präsent“:
Portugals Staatspräsident Marcelo Rebelo de Sousa ist so beliebt wie kaum ein anderer Politiker in der portugiesischen Geschichte. Er liebt das Bad in der Menge – und versteht seine Volksnähe auch als Vorbeugung gegen Populisten und Radikale.
Reportage „Ein Dorf sehnt sich nach Migranten“:
Flüchtlinge, die nach Europa kommen, wollen nicht unbedingt in die strukturschwache portugiesische Provinz. Dabei sind sie hier willkommen. Denn Portugals Regierung und Kommunen werben gegen den europäischen Trend für mehr Migranten. Die wenigen, die dort angekommen sind, wissen das zu schätzen.
Reportage „Ungülitg wählen als Protestakt“:
Nur die Hälfte der stimmberechtigten Portugiesen geht wählen. Eine beständige Zahl gibt aber einen ungültigen Stimmzettel ab – aus Protest gegen die etablierten Parteien. Bei aller Unzufriedenheit: Rechte Parolen verfangen bei diesen Wählern nicht.
Reportage „Neue rechte Partei wartet auf Erfolg“:
Parteien am rechten Rand sind in Portugal meist vor allem eines: erfolglos. Ein junger TV-Kommentator und ehemaliger Stadtrat hat jetzt eine Partei gegründet: Chega – „Jetzt reicht’s“ – will zur neuen rechtspopulistischen Kraft werden.