CfP: Sektionsaufruf «Bilingualer Sachfachunterricht Französisch – Au carrefour zwischen Fremdsprache und Sachfach» im Rahmen des Frankoromanisten-Kongresses an der Universität Wien – Deadline für Abstracts 31. Dezember

Der 12. Kongress des Frankoromanistenverbandes wird vom 23. bis zum 26. September 2020 an der Universität Wien stattfinden. Die fachdidaktische Sektion dem bilingualen Sachfachunterricht widmet sich dem Schwerpunkt „Bilingualer Sachfachunterricht Französisch – Au carrefour zwischen Fremdsprache und Sachfach“

Der bilinguale Sachfachunterricht (BSFU), also die deutsche Form der Unterrichtskonzepte, die unter den Akronymen ÉMILE (Enseignement d’une Matière par l’Intégration d’une Langue Étrangère) bzw. CLIL (Content and Language Integrated Learning) eine Verbindung von Fremdsprachenlernen und Sachfachlernen herstellen, ist fester Bestandteil unseres Schulsystems und gilt gemeinhin als ein Erfolgsmodell, dessen Innovationspotenzial noch nicht erschöpft ist (vgl. ECML 2019, KMK 2013, Wolff 2013). Obwohl seine Anfänge in Deutschland auf den Élysée-Vertrag von 1963 zurückgehen (vgl. Breidbach 2013) und der bilinguale Schwerpunkt mehrere Jahrzehnte auf Französisch lag, ist in Deutschland die Zahl der bilingualen deutsch-englischen Züge sowohl an Allgemeinbildenden als auch an Beruflichen Schulen heute deutlich höher als die entsprechender deutsch-französischer Züge (vgl. Rönneper/Boppré 2015). Die Gründe dafür dürften sowohl in der wachsenden Bedeutung des Englischen als auch im Imageproblem des Französischunterrichts liegen.

Der ungebremste Zulauf, den bilinguale Züge erfahren, erklärt sich zum einen durch die empirisch gesicherte Verbesserung der Fremdsprachenkompetenzen der Schülerinnen und Schüler, wenn diese sich mit authentischen Sachinhalten auseinandersetzen (vgl. Nold et al. 2008, Hallet 2013). Zum anderen konnte gezeigt werden, dass Lernende, die bilingualen Unterricht besuchen, dem regulären Fremdsprachenunterricht gegenüber eine positivere und aufgeschlossenere Grundhaltung einnehmen (vgl. Sylvén & Thompson 2015). Darüber hinaus deutet einiges darauf hin, dass das bilinguale Lernen in der Regel auch für das Sachfach Vorteile bringt (vgl. Lamsfuß-Schenk 2008, Wolff 2011). Allerdings darf nicht vergessen werden, dass für die bilingualen Programme oftmals Schülerinnen und Schüler gezielt nach guten Noten und Motivation ausgewählt werden. Sind die positiven Ergebnisse empirischer Untersuchungen vor diesem Hintergrund noch als valide zu bewerten? Dieser und anderen aktuellen Forschungsfragen des Bilingualen Lehrens und Lernens Französisch + Sachfach X soll in der Sektion nachgegangen werden.

Denkbar wären u.a. Fragestellungen, die die folgenden Bereiche betreffen:
* Eignung von Französisch in einem bilingualen Fächerkanon
* bilinguale Sachfachdidaktik: Französisch + X
* Ausweitung bilingualer Unterrichtsangebote
* Entwicklung einer Fachsprachlichkeit
* Kompetenzorientierung im bilingualen Unterricht/Förderung von Sprachlernkompetenz
* Lern- und Arbeitstechniken
* Lehr- und Lernmittel
* Wissenschaftliche Begleitung / empirische Unterrichtsforschung
* Zertifizierung für Schülerinnen und Schüler
* Lehrer*innenbildung und -fortbildung

Es sind jedoch auch Vorschläge zu anderen Aspekten des bilingualen Lehrens und Lernens herzlich willkommen.

Wir freuen uns auf zahlreiche interessante Vorträge! Bitte senden Sie ein Abstract zu Ihrem Vortragsvorhaben als word-Datei bis zum 31. Dezember 2019 an frank.schoepp@uni-wuerzburg.de oder a.willems@uni-koeln.de.

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Über Alexandra Stang

Doktorandin im Bereich Interkulturelle Wirtschaftskommunikation (IWK) und Lehrbeauftragte für Auswärtige Kultur- und Bildungspolitik/Auslandsschulwesen und Planungs- /Organisationskompetenz im MA Studiengang "Auslandsgermanistik/Deutsch als Fremd- und Zweitsprache" und Lehramtsergänzungsfach am Institut für Deutsch als Fremd- und Zweitsprache und Interkulturelle Studien an der Universität Jena sowie Lehrbeauftragte im Modul "Cultural Studies / Introduction to Cultural Theory" an der Karlshochschule International University in Karlsruhe
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