CfP: Int. Tagung „Polen 1989: Aushandlungen, (Re-)Konstruktionen, Deutungsversuche“ an der Universität Halle – Deadline für Abstracts 30. März

Das Aleksander-Brückner-Zentrum für Polenstudien an der Universität Halle veranstaltet vom 23.-25. Oktober eine int. Tagung mit dem Schwerpunkt „Polen 1989: Aushandlungen, (Re-)Konstruktionen, Deutungsversuche“

Das Jahr 1989 und seine Folgen werden in Polen kontrovers diskutiert. 1989 löst unterschiedliche sprachliche und emotionale Assoziationen aus und funktioniert als eine gesellschaftliche und politische Chiffre. Die internationale Tagung Polen 1989: Aushandlungen, (Re-)Konstruktionen, Deutungsversuche
nimmt den 30. Jahrestag zum Anlass, sich mit diesem Phänomen auseinanderzusetzen, indem sie sich mit den historischen Debatten, erinnerungspolitischen und -kulturellen Darstellungen sowie wissenschaftlichen Analysen befasst. Der Schwerpunkt der Konferenz liegt also auf der diskursiven Analyse der polnischen Transformation, die einen interdisziplinären Zugang erfordert.

Im Mittelpunkt stehen drei Fragenkomplexe:
1. Wie wird ein politischer Kompromiss definiert? Wer darf an dessen Aushandlung teilnehmen, wer wird ausgeschlossen? Welche Modi, Funktionen und Grenzen prägen den Verlauf gesellschaftlicher wie politischer Aushandlungen? Unter welchen Umständen wird der Kompromiss als Verrat an der Nation wahrgenommen?
2. Wie restituiert man argumentativ und diskursiv Vertrauen in kompromittierte Staatsinstitutionen? Auf welche Art und Weise werden strukturelle, personelle und argumentative Kontinuitäten und Brüche im Staatsapparat begründet und nach außen getragen? Was bedeutete es eigentlich, 1989 zu wählen? Mit
welchen Mitteln wurde eine gesellschaftliche Mobilisierung in Gang gesetzt und glaubwürdig gemacht?
3. Wie wird der politische Transformationsprozess damals und heute durch unterschiedliche gesellschaftliche Gruppen eingeschätzt? Und mit welchen kultursemiotischen Zuschreibungen wird er versehen? Welche Funktionen übernehmen die jeweiligen Deutungsversuche im öffentlichen und
politischen Raum? Sind sie als spezifisch polnisch anzusehen oder gibt es Elemente, die sich bei gesellschaftspolitischen Transformationen auch in anderen Ländern nachweisen lassen?

Orientiert an diesen Leitfragen wollen wir das Jahr 1989 in Polen in einen breiteren diskursiven Kontext der Transformation stellen und uns so von einfachen Zuschreibungen zugunsten einer mehrere Dimensionen
berücksichtigenden Reflexion abgrenzen.

Besonders willkommen sind kulturwissenschaftliche, sprachwissenschaftliche, zeitgeschichtliche und sozialwissenschaftliche Beiträge zu einem der skizzierten Themenbereiche. Wir laden junge ebenso wie erfahrene WissenschaftlerInnen ein, ihre aktuelle Forschung vorzustellen. Bitte senden Sie Ihren Themenvorschlag und einen kurzen CV (max. 2.000 Zeichen) bis zum 30. März 2019 an paulina.gulinskajurgiel@geschichte.uni-halle.de

Die Konferenzsprachen sind Deutsch und Englisch. Reise- und Übernachtungskosten werden für die aktiven TeilnehmerInnen übernommen (die Bewilligung der beantragten Drittmittelfinanzierung vorausgesetzt).

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Über Alexandra Stang

Doktorandin im Bereich Interkulturelle Wirtschaftskommunikation (IWK) und Lehrbeauftragte für Auswärtige Kultur- und Bildungspolitik/Auslandsschulwesen und Planungs- /Organisationskompetenz im MA Studiengang "Auslandsgermanistik/Deutsch als Fremd- und Zweitsprache" und Lehramtsergänzungsfach am Institut für Deutsch als Fremd- und Zweitsprache und Interkulturelle Studien an der Universität Jena sowie Lehrbeauftragte im Modul "Cultural Studies / Introduction to Cultural Theory" an der Karlshochschule International University in Karlsruhe
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