CfP: Beiträge zum Thema „Umwelt und Gesellschaft – Zwischen grenzenlosem Wachstum, Nachhaltigkeit und Artensterben“ für das Soziologie Magazin für Studierende und Soziologieinteressierte gesucht – Deadline für Abstracts 1. Juni

Menschen beeinflussen durch ihre Lebensweisen ihre natürliche Umwelt und werden umgekehrt von eben dieser beeinflusst. Es ist weitestgehend wissenschaftlicher Konsens, dass die anhaltenden Umweltveränderungen vom Menschen verursacht wurden und werden. Es ist die Rede vom Anthropozän, der Zäsur, in der Politik und Wirtschaft als ursächlich für die Klimaveränderungen betrachtet werden. Gleichwohl werden die schädlichen Veränderungen von eben diesen Kräften häufig bagatellisiert oder gar verleugnet. 

Mit dem persönlichen Bildungsstreik der Aktivistin Greta Thunberg und den globalen Klimaprotesten wie die ›Fridays for Future‹-Demonstration oder der ›Extinction Rebellion‹ steht das Thema des (globalen) Klimaschutzes im gesamtgesellschaftlichen Fokus. Die Drohszenarien, welche Klimaforscher*innen entwerfen, werden jedoch nicht nur an den Stamm tischen dieser Welt nicht ernst genommen, sondern auch nicht von Politiker*innen. Wie kommt es, dass ein  globales wissenschaftlich-fundiertes Problem in Wissensgesellschaften zur Streitfrage werden konnte?

In der deutschen Umweltsoziologie werden bereits seit den 1970er Jahren Umwelteinflüsse auf verschiedene Bereiche der Gesellschaft diskutiert. Eine globale Klima katastrophe birgt multiple Risiken für die Gesellschaft(en), wobei deren Auswirkungen in verschiedenen Teilen der Welt auf globale Ungleichheiten verweisen und diese mitunter verschärfen. Das Wissen um die ersten anerkannten Klimaflüchtlinge veranlasst die Menschen des globalen Nordens dennoch nicht zu Änderungen ihrer Lebensgewohn heiten. Aktuelle Bestseller zur Thematik betonen die positiven Effekte von kleinen individuellen Konsumveränderungen. Die Ideologie des grenzen losen Wachstums und des Kapitalismus stehen diesen Vorschlägen diametral entgegen. Es wird jedoch auch argumentiert, dass dieser Fokus, welcher oft als Ersatz für politischen Aktivismus interpretiert wird, eine  Responsibilisierung des Individuums darstellt. 

Um dieses Thema genauer zu betrachten, sind beispielsweise folgende Fragen von Interesse: Wie lässt sich das Verhältnis Mensch – Umwelt – Natur in der Gegenwart beschreiben und verstehen und welche Konfliktlinien lassen sich ver orten? Wie steht es um sogenannte Aussteiger*innen gruppen, die vermeintlich naturverbunden(er) leben? Welche individuellen und kollek tiven Reaktionen werden durch Informationen rund um die Klimakrise hervorgerufen? Welche Rolle spielen Emotionen in den aktuellen Mobilisierungen? Welche Methoden und Theorien eignen sich, das Verhältnis Mensch-Umwelt zu erforschen?

Das alles wollen wir von Euch wissen! Schickt uns Eure Texte zu diesen oder auch weiteren Fragen bis zum 1. Juni 2020 an einsendungen@soziologiemagazin.de. Hilfestellungen für Eure Artikel bekommt ihr auf unserem Blog unter ›Hinweise für Autor*innen‹. Ihr wollt nicht schreiben und habt visuelle soziologische Arbeiten in bewegter oder nicht bewegter Form? Dann schickt sie uns! Wir sind gespannt auf Eure Arbeiten!

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Über Alexandra Stang

Doktorandin im Bereich Interkulturelle Wirtschaftskommunikation (IWK) und Lehrbeauftragte für Auswärtige Kultur- und Bildungspolitik/Auslandsschulwesen und Planungs- /Organisationskompetenz im MA Studiengang "Auslandsgermanistik/Deutsch als Fremd- und Zweitsprache" und Lehramtsergänzungsfach am Institut für Deutsch als Fremd- und Zweitsprache und Interkulturelle Studien an der Universität Jena sowie Lehrbeauftragte im Modul "Cultural Studies / Introduction to Cultural Theory" an der Karlshochschule International University in Karlsruhe
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