Die Herausgeber des 7. Sammelbandes mit Schwerpunkt „Kontinuitäten“ laden InteressentInnen herzlich ein, Abstracts zu den Themenschwerpunkten „Rechtspopulismus, Rassismus und Antisemitismus“ einzureichen. Deadline für Abstracts ist der 15. Juli.
Rechtspopulismus, Rassismus und Antisemitismus erleben spätestens seit dem Anstieg der Fluchtmigration im Jahr 2015 eine Konjunktur. Doch nationalistisches und rechtsradikales Denken sind kein Resultat der „Flüchtlingskrise“, sondern haben ihre Wurzeln in einer langen Tradition rechter Ideologie in Deutschland, die den Nationalsozialismus überdauert hat und bis heute fortwirkt.
* Wie haben sich Rassismus, Antisemitismus und Diskriminierung in der Nachkriegszeit verändert und wo sind ihre historischen Wurzeln zu finden?
* Wie wurden und werden bestimmte soziale Gruppen institutionell und gesamtgesellschaftlich marginalisiert und ausgeschlossen?
* Welche Versäumnisse sind den jeweiligen Erinnerungskulturen der alten BRD, der DDR und dem wiedervereinigten Deutschland anzulasten?
* Wie wurde und wird die Erinnerung an den Nationalsozialismus abgewehrt?
Diese und weitere Fragestellungen wird der siebte Band der Schriftenreihe „Wissen schafft Demokratie“ unter dem Überbegriff „Kontinuitäten“ behandeln. Der Sammelband erscheint im zweiten Quartal 2020 und wird herausgegeben vom Institut für Demokratie und Zivilgesellschaft (IDZ) mit Sitz in Jena.
Interessierte Autor*innen diverser Disziplinen sind eingeladen wissenschaftliche Artikel sowie Praxis- und Recherchebeiträge beispielsweise zu folgenden Themen einzureichen:
* Kontinuitäten und Wandel rechtsradikaler Motive, Ideologien, Räume, Strukturen von 1900 bis heute
* Stationen rechter Gewalt/Rechtsterrorismus in Deutschland 1945 bis heute
* Wahlkreisanalysen im historischen Vergleich
* Vorurteile, Rassismus und Diskriminierung gesellschaftlich marginalisierter Gruppen nach 1945 in beiden Teilen Deutschlands (institutionell, auf Bevölkerungsebene)
* Fortbestand des Antiziganismus
* Traditionen des Antifeminismus
* Kontinuität und Wandel des Antisemitismus nach 1945
* Marginalisierung von Jüd*innen, Antisemitismus und Antizionismus in der DDR
* Schlussstrichdebatten, Relativierung und Revisionismus des NS
* Abwehr der Erinnerung an den Nationalsozialismus aus sozialpsychologischer und psychoanalytischer Sicht
* Fortdauernde Marginalisierung und Stigmatisierung gesellschaftlicher Gruppen (Sint*eza und Rom*nija, Menschen mit Behinderung, sog. Kriminelle und „Asoziale“) in der Erinnerungskultur/ Aufarbeitung des Nationalsozialismus 1945 bis heute
* Kontinuitäten sozialer Kämpfe und emanzipatorische Fortschritte im Sinne der
Menschenrechte
* Rezensionen aktueller einschlägiger Publikationen
Die Schriftenreihe richtet sich an Forschende und Praktiker*innen, daher wird ein auch für Nichtakademiker*innenverständlicher Schreibstil erwartet.
Interessierte senden bitte bis spätestens zum 15. Juli 2019 ein Abstractim Umfang von max. 300 Wörtern an anja.thiele@idz-jena.de. Die Abstracts werden redaktionell gesichtet. Autor*innen ausgewählter Abstracts werden schnellstmöglich eingeladen ein Manuskript (max. 20.000 Zeichen
ohne Literaturverzeichnis) bis zum 30. November 2019 einzureichen. Diese werden anschließend begutachtet. Die ausgewählten Beiträge erscheinen voraussichtlich im zweiten Quartal 2020.
Wir freuen uns auf Ihre Einreichungen! Falls Sie noch weitere Fragen zu diesem Call for Papers haben sollten, wenden Sie sich bitte ebenfalls an anja.thiele@idz-jena.de.