Vom 21.-22. Februar veranstaltet die Sektion Organisationspädagogik der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft (DGfE) die int. Jahrestagung „Organisation über Grenzen“ an der Universität Trier. Die gegenwärtige Gesellschaft ist eine Organisationsgesellschaft. In ihr werden Grenzen vor allem von, durch und als Organisationen gezogen, stabilisiert, überschritten und wieder aufgelöst. Für Organisationen sind Grenzen gegenstandskonstitutiv. Grenzfragen sind identitätsrelevant und daher bedeutsam für die Zukunftsfähigkeit jeder Organisation, aber auch für die Gesellschaft insgesamt. Organisationen erzeugen und stabilisieren aber nicht nur Grenzen durch ihre Funktionsweise, sondern sie operieren immer auch über zahlreiche Grenzen hinweg, seien es die eigenen oder jene, die von anderen sozialen Akteuren, Prozessen bis hin zu technischen Abläufen gezogen worden sind. Die Konzeptualisierung des Verhältnisses von Organisation und Grenze, die Untersuchung der Veränderungen der Form und der Stabilität organisationaler Grenzziehungen, haben daher auch für die organisationspädagogische Theoriebildung und Praxis eine grundlegende Bedeutung.
Im Zusammenhang mit der spezifischen Ausgestaltung und Veränderung dieser sich vielfältig überlagernden Beziehungen und Grenzziehungen zwischen Organisationen und Personen stellen sich eine Vielzahl theoretischer und empirischer Fragen, die zahlreiche organisationspädagogische Aufgabenstellungen und diskursive Anschlussmöglichkeiten generieren. Ziel der Tagung in Trier ist es, die soziale und organisationspädagogische Relevanz und Reflexivität organisationaler Grenzziehungen abzubilden und zu diskutieren, um auf diese Weise die einschlägigen Debatten mit organisationspädagogischen Perspektiven theoretisch und empirisch weiter anzureichern.
Die Tagung richtet sich in erster Linie an Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen aus dem Bereich der Organisationsforschung. Studierende, Kolleginnen und Kollegen, Führungskräfte und andere am Thema Organisation und organisationales Lernen Interessierte aus Schulen, Hochschulen, Wirtschaftsunternehmen, Non Profit Organisationen, Behörden oder Sozialeinrichtungen sind ebenfalls herzlich willkommen.