Vom 02.-04. März 2020 veranstaltet die Deutsche Gesellschaft für Netzwerkforschung (DGNet) in der Schader Stiftung in Darmstadt einen Kongress mit dem Thema „Warum Netzwerkforschung. Was kann sie besser als andere Ansätze?“.
Ihr Fokus auf die Analyse von Beziehungsstrukturen alleine wäre schon Grund genug, sich mit der Netzwerkforschung zu beschäftigen. Allerdings wollen wir auf dem Kongress genauer hinsehen und fragen, was die Netzwerkforschung kann und was sie besser als andere Forschungsansätze kann. Zahlreiche wissenschaftliche Fragestellungen lassen sich mit Hilfe der Netzwerkperspektive genauer untersuchen und werden erst durch die Netzwerktheorie erklärbar. Andere Fragen lassen sich überhaupt erst durch die „Netzwerkbrille“ erkennen und bearbeiten.
Die Netzwerkforschung nimmt für sich in Anspruch, eine eigenständige Forschungsperspektive einzunehmen. Dies gelingt aber nur in Kombination mit anderen Forschungszugängen. Die konkrete Klärung dieser Verhältnisse steht jedoch bislang weitgehend aus. Wie also ist das Verhältnis der klassischen quantitativen oder auch der interpretativen qualitativen Forschung zur relationalen Perspektive der Netzwerkforschung? Wie ist das Verhältnis der Netzwerktheorie zu anderen Ansätzen? Die relationale Perspektive erklärt theoretisch viel mehr als die Netzwerkforschung empirisch aufklären kann. Was müsste die Netzwerkforschung besser machen, um auf die Höhe des Erklärungsvorsprungs zu gelangen? Wo liefert die Empirie Ergebnisse, die nicht mit den vorhandenen Theorien zu erklären sind? Wo liegen Entwicklungspotentiale des Forschungsgebietes brach? Welchen zusätzlichen Nutzen bringt die Perspektive der Netzwerkforschung für die Praxis? Mit solchen Fragen werden sich die Plenarvorträge des Kongresses auseinandersetzen.
Der Netzwerkkongress der DGNet integriert erstmals eigene Slots ihrer Arbeitskreise. Das Programm umfasst Sessions der Arbeitskreise AK Netzwerke und Soziale Arbeit, des AK Qualitative Methoden der Netzwerkforschung, des AK Stadt, Land, Netzwerke, des AK Organisatorische Netzwerkforschung sowie des AK Soziale Netzwerke und Gesundheit.