Filmische Blicke auf das Leben in der DDR jenseits von SED, Stasi und Mauer bietet die weltgrößte Digitalsammlung privater DDR-Schmalfilme und ist seit September in vier Sprachen zugänglich.
Ein offenes (Anti-)Archiv:
Nach sechs Jahren Arbeit ist dieses Filmmaterial seit Ende September 2019 in der Open Memory Box online frei zugänglich. Nach unterschiedlichen Kriterien kann die weltgrößte Digitalsammlung privater DDR-Schmalfilme nun auf Deutsch, Englisch, Französisch und Russisch individuell erschlossen werden. So lassen sich die Filme ganz konventionell anhand von Suchbegriffen aufrufen oder über das innovative sogenannte Anti-Archiv, das zu einem bestimmten Stichwort beliebig zusammengestellte Zwei-Sekunden-Sequenzen zeigt. „Dadurch soll“, so McFalls, „die hierarchische, machtdurchdrungene Struktur des Archivs aufgebrochen und Leuten, die nicht genau wissen, was sie suchen, ermöglicht werden, in die Sammlung einzutauchen.“
Auch wenn das Projekt nun online ist – abgeschlossen ist es keineswegs: Neue Themen und Suchbegriffe werden laufend aufgenommen. Geplant sind zudem weitere Kurzfilme, in denen die Protagonistinnen und Protagonisten ihre Aufnahmen (familien-)historisch einordnen sowie die Umstände ihrer Entstehung erläutern. Die Open Memory Box bleibt also weiterhin geöffnet für Neues.