CfP: Beiträge gesucht für das Themenheft „Erzähltheorie und Anthropozän“ des Interdisziplinären E-Journals für Erzählforschung an der Universität Wuppertal – Deadline für Abstracts 30. September

Die Herausgeber des Interdisziplinären E-Journals für Erzählforschung an der Universität Wuppertal laden InteressentInnen herzlich dazu ein, Beiträge für das  kommende Themenheft „Erzähltheorie und Anthropozän“ einzureichen. Deadline für Abstracts ist der 30. September. Das Heft ist für Winter 2020 geplant.

Der Begriff des Anthropozän bezeichnet die Epoche, in der der Mensch geologische, biologische und atmosphärische Prozesse wesentlich nachhaltig beeinflusst. Mittlerweile hat dieses ursprünglich geowissenschaftliche Konzept auch Eingang in die transnationale Literatur- und Kulturwissenschaft gefunden – als ein neues Epochenkonstrukt, aber auch als ein Oberbegriff für neue Perspektiven und Fragestellungen im Umgang mit den großen Herausforderungen, vor die Erderwärmung und Klimawandel uns stellen.

Wie reagiert die Erzählliteratur auf die großen Herausforderungen des Anthropozän? Welche Rolle spielen dabei aktuelle Debatten zu Fiktionalität und Faktualität?

– Welche Erzählgenres scheinen besonders geeignet, um die zentralen Probleme des Anthropozän darzustellen?
– Inwieweit geht die Renaissance des nature writing mit der Entwicklung neuer Erzählformen einher?
– Lassen sich fiktionale Geschichten ohne Rückgriff auf eine Dramaturgie der Wahrscheinlichkeit und Plausibilität erzählen?
– Welche Rolle spielen klassische Konzepte von Zuverlässigkeit, Glaubwürdigkeit, Spannung und tellability im Klimaroman?
– Wie werden zentrale Konzepte und Denkfiguren aus den Bereichen des Ecocriticism oder des Neuen Materialismus – z.B. „natureculture“
(Haraway), „mesh“ (Morton), „vibrant matter“ (Bennett) – im Roman des Anthropozän narrativ inszeniert?
– Welches Inventar an Erzählstimmen (human vs. non-human) findet sich im Klimaroman?
– Lassen sich aus erzähltheoretischer Sicht neue Verknüpfungsregeln für narrative Ereignisse beschreiben, die traditionelle Muster (z.B. Kausalität, Teleologie) überschreiten?
– Wie gestaltet sich die ethische Dimension von Klimawandelromanen?
– Welche Werte werden in Erzählliteratur über das Anthropozän verhandelt?
– Wie lässt sich aus der Perspektive einer historischen Narratologie die Geschichte der fiktionalen Inszenierung von Mensch-Natur-Beziehungen konzipieren? Wie tragen Klimaromane zur kritischen Auseinandersetzung mit dem Naturbegriff bei?
– Wie schlagen sich geopolitische Konstellationen (Globaler Süden) in der Erzählliteratur nieder?
– Ansätze der interdisziplinären, intermedialen und transmedialen Erzählforschung scheinen besonders geeignet, um sich mit Narrativen des
Anthropozän auseinanderzusetzen?

Wir bitten um Abstracts von 350-400 Wörtern bis spätestens zum 30. September 2019. Bitte fügen Sie außerdem eine akademische Kurzvita bei. Schicken Sie beides an die DIEGESIS-Redaktion: diegesis@uni-wuppertal.de. Über die Annahme der Abstracts entscheiden Redaktion und Herausgeber bis zum 30. November 2019. Die Zusendung der fertigen Aufsätze erwarten wir bis zum 30. Juni 2020. Erscheinen wird das Themenheft „Erzähltheorie und Anthropozän“ im Dezember 2020.

Carolin Gebauer / Wolf Christoph Seifert
Redaktion DIEGESIS

Bergische Universität Wuppertal
Fachbereich A: Geistes- und Kulturwissenschaften
Gaußstraße 20
42119 Wuppertal

E-Mail: diegesis@uni-wuppertal.de

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Über Alexandra Stang

Doktorandin im Bereich Interkulturelle Wirtschaftskommunikation (IWK) und Lehrbeauftragte für Auswärtige Kultur- und Bildungspolitik/Auslandsschulwesen und Planungs- /Organisationskompetenz im MA Studiengang "Auslandsgermanistik/Deutsch als Fremd- und Zweitsprache" und Lehramtsergänzungsfach am Institut für Deutsch als Fremd- und Zweitsprache und Interkulturelle Studien an der Universität Jena sowie Lehrbeauftragte im Modul "Cultural Studies / Introduction to Cultural Theory" an der Karlshochschule International University in Karlsruhe
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