CfA: Nachwuchsforum des DFG-Graduiertenkollegs „Streitkulturen. Deutungsmachtkonflikte zwischen Konsens und Zerwürfnis“ für Studierende und NachwuchswissenschaftlerInnen an der Universität Rostock – Bewerbungsfrist 15. Juni

Das DFG-Graduiertenkolleg „Deutungsmacht – Religion und belief systems in Deutungsmachtkonflikten“ an der Universität Rostock veranstaltet vom 9. – 13. September an der Universität ein Nachwuchsforum zum Thema „Streitkulturen. Deutungsmachtkonflikte zwischen Konsens und Zerwürfnis“. Wir möchten Studierenden sowie Absolventinnen und Absolventen aus den Bereichen Theologie, Religionswissenschaft, Literatur- und Kulturwissenschaften, Politikwissenschaft und Philosophie mit dieser Veranstaltung die Möglichkeit bieten, die Grundfragen des Kollegs anhand von interdisziplinären Vorträgen, Seminaren und begleitet von einem attraktiven Rahmenprogramm kennenzulernen, um sich eventuell später bei Interesse und passendem Projekt im Kolleg zu bewerben.

Die Welt ist uns nur über komplexe Wahrnehmungsund Deutungsprozesse zugänglich, die von verschiedenen individuellen und soziokulturellen Mustern abhängen. Die notwendige Perspektivität und Selektivität von Deutungen führt in eine Pluralität von Geltungsansprüchen, zu sichtbaren und unsichtbaren Deutungsmachtstrategien, um die eigenen Geltungsansprüche durchzusetzen, bis hin zu offenen Deutungskonflikten, die bearbeitet werden müssen.

Konflikte können dabei als lästig und störend empfunden werden – begleitet von der Intention, Streit zu vermeiden und Konsens als Idealzustand
des Zusammenlebens zu stilisieren und anzustreben. Konsensorientierung impliziert, dass Konflikte tatsächlich erhebliche destruktive Dynamik entfalten
und im Zerwürfnis enden können. Das droht vor allem dann, wenn die dem Konflikt zugrundeliegenden konkurrierenden Vorannahmen und Überzeugungen (beliefs) sich als grundsätzlich unvereinbar darstellen. Doch die kritische Auseinandersetzung in und zwischen Religionen, Wissenschaftsdisziplinen
und Gesellschaftsformen ist als zugleich konflikt- und streitfrei nicht nur undenkbar, sondern sie ist vielmehr sogar produktiv auf Konflikt und Streit als
zentrale Momente der Ermöglichung von Neu- und Andersverstehen angewiesen.

So bleibt zu fragen:
* Wie verhalten sich Konflikt und Streit genauer zueinander? Und wie lässt sich das Spannungsfeld von Konsens und Zerwürfnis im Konfliktfall differenzierter
beschreiben und ausbalancieren?

Unterschiedliche Streitkulturen bewerten entsprechend divergierend, wie viel Konsens und wie viel Dissens unser multikulturelles, multireligiöses
Zusammenleben braucht beziehungsweise verträgt. Sie unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Annahmen über die modale Macht der Konflikte, das heißt
darüber, was Konflikte ermöglichen und verunmöglichen, und ebenso hinsichtlich der Zuschreibung von Chancen und Grenzen verschiedener Formen des Konfliktmanagements im Sinne der Streitkulturen selbst.

Teilnahmevoraussetzungen:
* Akademischer Lebenslauf und Motivationsschreiben
* Studentin/Student (Abschluss des ersten Staatsexamens, Magisters oder des Master of Arts bis zum 31. März 2020)
* Absolventin/Absolvent oder beginnende(r) Promovendin/Promovend eines der oben genannten Fächer

Wir bieten:
* Übernahme der Übernachtungskosten vor Ort für vier Nächte
* Reisekostenbeteiligung in Höhe von 80 Euro
* Kostenfreie Teilnahme an allen Veranstaltungen des Nachwuchsforums inkl. Rahmenprogramm (außer Abendessen)

Bewerbungen sind bis zum 15. Juni 2019 per Email im PDF-Format zu richten an: deutungsmacht@uni-rostock.de

Zur Ausschreibung

Über Alexandra Stang

Doktorandin im Bereich Interkulturelle Wirtschaftskommunikation (IWK) und Lehrbeauftragte für Auswärtige Kultur- und Bildungspolitik/Auslandsschulwesen und Planungs- /Organisationskompetenz im MA Studiengang "Auslandsgermanistik/Deutsch als Fremd- und Zweitsprache" und Lehramtsergänzungsfach am Institut für Deutsch als Fremd- und Zweitsprache und Interkulturelle Studien an der Universität Jena sowie Lehrbeauftragte im Modul "Cultural Studies / Introduction to Cultural Theory" an der Karlshochschule International University in Karlsruhe
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