Stelle als wiss. Mitarbeiter/in / Postdoc am Zentrum für Integrationsstudien (ZfI) an der TU Dresden – Bewerbungsfrist 16. Februar

Am Bereich Geistes- und Sozialwissenschaften der TU Dresden ist am Zentrum für Integrationsstudien (ZfI) zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine Stelle als wiss. Mitarbeiter/in / Postdoc (bei Vorliegen der persönlichen Voraussetzungen E 13 TV-L) für 24 Monate (Beschäftigungsdauer gem. WissZeitVG) zu besetzen. Die Stelle ist grundsätzlich auch für Teilzeitbeschäftigte geeignet. Bitte vermerken Sie diesen Wunsch in Ihrer Bewerbung.

Mit „Disruption und Disruptivität“ wird ein Zugang zum breiten Themenfeld „gesellschaftlicher Wandel“ gewählt, der die Fragilität von gesellschaftlichen Ordnungen, Infrastrukturen und Systemen akzentuiert und die Dynamiken und Effekte von abrupten oder beschleunigten, in jedem Fall unberechenbaren Phänomenen des Wandels zum Untersuchungsgegenstand macht. Disruptionen sind grundsätzlich nur relational bezogen auf den jeweils angenommenen Normalverlauf zu bestimmen, den sie stören oder unterbrechen und zu seiner Neubewertung zwingen. Migrationsphänomene und -prozesse können aus dieser Perspektive relational auf ihre spezifischen Friktionen und disruptiven Qualitäten untersucht werden. Je nach Beobachterstandpunkt kann Migration sowohl disruptives Selbst- oder Fremdererleben auslösen, als auch in Reaktion auf vorgängige Disruptionserfahrungen (z.B. Krieg, Klimawandel) stabilisierend wirken. Migration beschleunigt kulturellen Wandel und verändert rechtliche, politische und soziale Ordnungen und zwingt zu ihrer Neubewertung. Insbesondere der Nationalstaat wird durch Migration in seinen fundamentalen Ordnungsprinzipien irritiert. Recht und Politik hegen die Disruptivität gesellschaftlicher Wirklichkeit mit normativen Verfahren ein und sollen Stabilität in der Veränderung ermöglichen. In der Gegenwart offenbaren sich hierbei zahlreiche Spannungslinien, die auf disparate rechtliche (z.B. verfassungs- und völkerrechtliche) und politische (kommunale, nationale, regionale und globale) Ordnungsrahmen verweisen.

So sind mit der Unterscheidung zwischen Bürger- und Menschenrechten, der ‚Auslagerung‘ von Migrierenden in Flüchtlingscamps einerseits und integrationspolitische Maßnahmen zu ihrer Inklusion andererseits, der relativen Abhängigkeit von transnationalen Mobilitätsrechten von Staatsangehörigkeit und Pass und dessen Vernichtung durch Migrierende oder der sich häufig widersprechenden migrationspolitischen Konzepte von ‚arrival cities“, europäischen Nationalstaaten und EU im Mehrebenensystem nur einige Facetten eines spannungsreichen Themenkomplexes angesprochen, das von dem/der Stelleninhaber/in sondiert und profiliert werden soll.

Aufgaben:

Von dem/der Nachwuchswissenschaftler/in wird erwartet, dass er/sie einen Antrag für ein eigenständiges, drittmittelgefördertes Forschungsprojekt vorbereitet, welches im Kontext des Forschungsverbundes „Disruption und Disruptivität“ entwickelt und innerhalb der geförderten Laufzeit bei renommierten Mittelgebern (bevorzugt ERC, DFG, BMBF) eingereicht werden soll. Mit der Einwerbung von Fördermitteln aus hoch kompetitiven Programmen für ein eigenständiges Forschungsvorhaben soll die Eigenverantwortlichkeit von hochqualifizierten Postdocs sowie ihre Integration in Verbundforschung an der TU Dresden gestärkt werden.

Voraussetzungen:

  • wiss. Hochschulabschluss und Promotion bzw. Nachweis der erfolgten Einreichung der Dissertation sowie des voraussichtlichen Abschlussdatums des Promotionsverfahrens in einem sozial- oder geisteswiss. Fach, mit einem im Sinne der Ausschreibung einschlägigen Schwerpunkt in Recht und/oder Politik.

Im Rahmen des Aufbaus des universitätsweiten Forschungsverbunds „Disruption und Disruptivität“ sucht das ZfI eine/n herausragende/n im Themenfeld Migrationsforschung ausgewiesenen Nachwuchswissenschaftler/in (Postdoc). Die Stelle bietet Nachwuchswissenschaftlern/-innen auf fortgeschrittenem wiss. Niveau die Möglichkeit, ein eigenes Forschungsprofil an der Schnittstelle Migrations- und Disruptionsforschung zu entwickeln und damit den Potentialbereich „Gesellschaftlicher Wandel“ innerhalb der Exzellenzstrategie der TU Dresden zu stärken. Kooperationen mit dem Zentrum für Internationale Studien (ZIS), dem Mercator Forum für Migration und Demokratie (MIDEM) oder dem SFB 1285 „Invektivität: Konstellationen und Dynamiken der Heransetzung“ sind dabei ausdrücklich willkommen.

Bewerbung:

Das Auswahlverfahren orientiert sich an der herausragenden wiss. Qualität und Originalität des Forschungsvorhabens ebenso, wie der Qualifikation der Bewerber/innen auf internationalem Niveau. Bei der Beurteilung der Bewerbungen stehen die Kandidaten/-innen mit ihrem Forschungsvorhaben im Fokus. Entscheidend sind die Qualifikation der Bewerber/innen in Bezug auf die nachgewiesene Befähigung zur Umsetzung des Vorhabens im Kontext der jeweiligen Karrierestufe sowie das wiss. Potenzial. Für das Forschungsvorhaben wird exzellente wiss. Qualität und Originalität auf internationalem Niveau erwartet. Das Forschungsvorhaben muss in das oben skizzierte Themenfeld „Migration – Disruption“ und zum geplanten Karriereverlauf passen. Bitte fertigen Sie über die üblichen Bewerbungsunterlagen (Anschreiben, Lebenslauf, Zeugnisse) hinaus eine Beschreibung Ihres geplanten Forschungsvorhabens (max. zehn Seiten) an. Diese soll den Bezug zum Themenbereich herausstellen, einen Zeit- und Arbeitsplan und Ihre Publikationsliste umfassen. Darüber hinaus soll die Beschreibung plausibel machen, für welches Förderformat das Projekt vorgesehen ist und warum gerade diese Förderlinie ins Auge gefasst wird. Bei der Darstellung des Lebenslaufs soll ggf. auf Umstände hingewiesen werden, die zu einer Beeinträchtigung der wiss. Arbeit geführt haben (z. B. aufgrund von Kinderbetreuung, Pflege eines oder einer Angehörigen, einer langen, schweren Krankheit oder einer Behinderung). Frauen sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Selbiges gilt auch für Menschen mit Behinderungen.

Ihre aussagekräftige Bewerbung senden Sie bitte mit den üblichen Unterlagen bis zum 16. Februar 2021 (es gilt der Poststempel der ZPS der TU Dresden) an: TU Dresden, Bereich Geistesund Sozialwissenschaften, Zentrum für Integrationsstudien, z. Hdn. Frau Dr. Karoline Oehme-Jüngling, Helmholtzstr. 10, 01069 Dresden oder über das SecureMail Portal der TU Dresden https://securemail.tu-dresden.de als ein PDF–Dokument an karoline.oehmejuengling@tu-dresden.de. Ihre Bewerbungsunterlagen werden nicht zurückgesandt, bitte reichen Sie nur Kopien ein. Vorstellungskosten werden nicht übernommen.

Zur Stellenausschreibung

Über Alexandra Stang

Doktorandin im Bereich Interkulturelle Wirtschaftskommunikation (IWK) und Lehrbeauftragte für Auswärtige Kultur- und Bildungspolitik/Auslandsschulwesen und Planungs- /Organisationskompetenz im MA Studiengang "Auslandsgermanistik/Deutsch als Fremd- und Zweitsprache" und Lehramtsergänzungsfach am Institut für Deutsch als Fremd- und Zweitsprache und Interkulturelle Studien an der Universität Jena sowie Lehrbeauftragte im Modul "Cultural Studies / Introduction to Cultural Theory" an der Karlshochschule International University in Karlsruhe
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